Qualifikationen und Fähigkeiten im Anschreiben

Qualifikationen und Fähigkeiten im Anschreiben

Anschreiben: Formulierung der Qualifikationen und Fähigkeiten

Nach dem Einleitungssatz und der Sympathiebekundung für das Unternehmen ist es nun soweit, dass wir unsere Qualifikationen und Fähigkeiten ebenso werbewirksam und sympathisch anpreisen, wie wir begonnen haben.

Ich habe mir dafür als Beispiel eine Bewerbung für eine Bürofachkraft ausgewählt (sicher ein Job, den viele BewerberInnen interessiert).

Jutta Mustermann schreibt:

Ich war bereits in vielen verschiedenen Firmen als Bürofachkraft mit allen möglichen Verwaltungsaufgaben beschäftigt. So ist es mir nach bereits kurzer Einarbeitungszeit möglich, Ihre Büroarbeiten umfassend und qualifiziert zu erledigen. Es gibt keine Tätigkeit, die ich in meinem bisherigen Berufsleben als Sekretärin, Sachbearbeiterin oder Buchhalterin nicht durchgeführt habe. Meine daraus resultierenden Erfahrungen will ich mit einem reibungslosen Büroalltag in Ihre Firma einbringen.

Der PC ist mein wichtigstes Arbeitsmittel. Neben Word, Excel und Outlook beherrsche ich besonders gut PowerPoint. Ihre Kunden wird die damit professionell erstellte Werbung sehr ansprechen. Ich bin überzeugt, dass PowerPoint die Umsatzzahlen jeder Firma steigen lässt, wenn diese Software nur gut genug angewendet wird.

Das genügt (zunächst)!
Jutta Mustermann schreibt überhaupt nicht alles auf, was sie an Qualifikationen und Fähigkeiten erworben hat. Denn schließlich schreibt sie keinen Lebenslauf. Und dennoch ist in diesen zwei Absätzen nahezu alles gesagt, was einzig und allein zählt:

Erstens (das Wichtigste!):
Sie denkt und schreibt immer im Sinne des Unternehmenserfolges.
Alles, was sie kann und so wie sie ist, wird zum weiteren Erfolg des Unternehmens beitragen.
Das ist der entscheidende Unterschied zu allen anderen Bewerbungsschreiben, in denen die Bewerber ausschließlich nur aufzählen, welche Qualifikationen sie besitzen. Aber direkt genannte Vorteilsbekundungen für das Unternehmen werden nicht genannt. Der Personalchef soll sich doch selbst einen Reim drauf machen, welchen Nutzen die Eigenschaften für sein Unternehmen mit sich bringen.

In obigen Anschreibentext wird er regelrecht mit der Nase auf Nutzen und Vorteile gestoßen. Das ist genau das, was sich der Personalchef selber vorgestellt hat. Und diese Bewerberin spricht es aus! Woher konnte sie das bloß wissen?

Zweitens:
Die Bewerberin schreibt nie im Konjunktiv.
Sie geht nicht davon aus, dass das Unternehmen mit ihrer Einstellung diese und jene Vorteile und diesen und jenen Nutzen erreichen könnte – sondern wird! Entweder das Unternehmen stellt sie ein und wird die beworbenen Qualifikationen höchst vorteilhaft in Anspruch nehmen, oder eben nicht. Dann entgeht der Firma dieses (einmalige!) Angebot.

Drittens:
Die Bewerberin schreibt so, wie sie spricht.
Sie verstellt sich nicht mit irgendwelchem Bürokraten-Deutsch (z.B.: „das professionelle Erstellen von Werbung mittels PowerPoint“ – wie grässlich!). Daraus kann man sich bereits ein Bild von ihrer Persönlichkeit machen, das zu 99 Prozent authentisch und somit sympathisch ist.

Das sind die bedeutendsten drei Kriterien, an denen sich die jeweiligen Qualifikationen und Fähigkeiten in einem Anschreiben orientieren müssen.
Je nach Stellenangebot, Berufsbild, Lebenserfahrungen, beruflicher Werdegang und dergleichen mehr, kommen auch noch andere Kriterien ins Spiel. Aber diese 3 Kriterien: Unternehmenserfolg, Selbstbewusstsein und normale Ausdrucksweise müssen immer berücksichtigt werden, wenn der Personaler in der Tat von der Be-Werbung überzeugt werden soll.

Nur dann wird euer Bewerbungsschreiben auch eine echte Werbung für eure Qualifikationen und damit ein knalliger, einzigartiger Verkaufstext.

Autor: Herr Tilo Wendler (URL: www.bewirb-dich-erfolgreich.de)

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Dossier Bewerbungsanschreiben


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2 Kommentare

lilli schrieb am 26. April 2015:

Danke =)
hat mir sehr geholfen

Christel von der Post schrieb am 22. Juli 2015:

Mit dem Wort „ICH“ beginnt man keinen Absatz!

Der Text klingt eher nach Werbung für PowerPoint und die Firma ist auf Jutta angewiesen, um schwarze Zahlen zu schreiben. Hört sich unsympathisch und überheblich an.

Wenn ich den Text lese, stelle ich mir eine 50-jährige Frau vor, die sich von Job zu Job hangelt.

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