Interne Bewerbung

Interne Bewerbung

Was ist bei der firmeninternen Bewerbung zu beachten?

Autor: Dipl.-Wirt.-Inf.
Beitrag aktualisiert: 28.06.2020
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Wenn man beruflich aufsteigen und mehr Verantwortung übernehmen möchte, kann es anfangs hilfreich sein, sich im eigenen Unternehmen nach einer geeigneten Stelle umzusehen. Besonders große Unternehmen und der öffentliche Dienst schreiben offene Stellen zunächst intern aus. Wenn sich kein geeigneter Bewerber findet, wird die Stelle zusätzlich extern ausgeschrieben. Ziehen Sie bei der Stellensuche also auch das eigene Unternehmen in Betracht. Über das Intranet, Aushänge und Hinweise von Kollegen oder dem Personalberater werden Sie sicher fündig. Hängen Sie Ihre Wechselabsicht aber nicht an die große Glocke.

Vorteile gegenüber der Bewerbung in anderen Unternehmen

Die firmeninterne Bewerbung bietet Ihnen gegenüber der externen Bewerbung einen Heimvorteil. Schließlich kennen Sie sich bereits in dem Unternehmen aus und das reduziert Ihre Einarbeitungszeit. Darüber hinaus entwickelt sich der Mitarbeiter im eigenen Unternehmen weiter und die Firma muss nicht befürchten, dass ein Mitarbeiter mit seinem Know-How das Unternehmen verlässt.

Gibt es Unterschiede zur normalen Bewerbung?

Nein, genau wie bei einer normalen Bewerbung muss das Anforderungsprofil mit den Qualifikationen des Bewerbers optimal übereinstimmen. Auch bei der internen Bewerbung werden daher vollständige Bewerbungsunterlagen oder mindestens eine Kurzbewerbung verlangt. Es reicht nicht aus, dem Vorgesetzten mitzuteilen, dass man sich für die Stelle interessiert. Auch die Bewerbungswege sind identisch zur normalen Bewerbung. Die Bewerbung kann als Onlinebewerbung (E-Mail oder Bewerbungsformular) oder postalisch erfolgen. Welcher Bewerbungsweg erwünscht ist und welchen Umfang die Bewerbungsunterlagen haben sollen, erfahren Sie aus der Stellenausschreibung oder durch Nachfrage beim Personalverantwortlichen.

In der Regel werden folgende Bewerbungsunterlagen benötigt:

Bewerbungsanschreiben

Das Bewerbungsanschreiben muss aussagekräftig sein und gehört auf die neue Stelle zugeschnitten. Ihre Bewerbung geht durch viele Hände, auch durch die der zukünftigen Fachabteilung. Gehen Sie also davon aus, dass der Leser Sie und Ihre derzeitiges Aufgabengebiet nicht kennt. Nennen Sie wichtige Projekte, Schulungen, Seminare oder auch Sprachkurse. Durch geschickte Auswertung der Stellenanzeige erkennen Sie die relevanten Punkte.

Neben der Eignung beinhaltet das Anschreiben auch Gründe zur Wechselmotivation. Wie auch in der normalen Bewerbung sollten Sie hier keine Kritik an der aktuellen Abteilung äußern. Kritik wird bei der externen Bewerbung nicht gern sehen, bei der internen Bewerbung ist es noch weniger angesagt. Konzentrieren Sie sich bei der Begründung für den Wechsel lieber auf die spannenden, neuen Aufgabenbereiche, die eine konsequente Weiterentwicklung Ihres beruflichen Werdegangs darstellen.

Das Bewerbungsschreiben ist auch bei der internen Bewerbung ein Geschäftsbrief. Sie können sich an den Gestaltungsregeln gemäß DIN 5008 orientieren. Dazu gehört auch, dass Sie den Leser, auch wenn Sie ihn gut kennen, nicht duzen! Die Anrede lautet weiterhin „Sehr geehrter Herr …“ oder „Sehr geehrte Frau …“. Von der unpersönlichen Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist abzuraten. Wenn in der Ausschreibung kein Ansprechpartner genannt ist, dann erkundigen Sie sich, wer die Bewerbung erhält.

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Lebenslauf

Neben dem Anschreiben gehört auch der tabellarische Lebenslauf zu den Pflichtunterlagen. Der Lebenslauf wird auf die neue Stelle angepasst. Daher müssen auch hier zu den relevanten beruflichen Stationen, in Kurzform wichtige Tätigkeiten aufgeführt werden. Früher war es üblich, auf dem Lebenslauf ein Bewerbungsfoto anzufügen. Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz ist das Bewerbungsfoto allerdings keine Pflicht mehr. Unabhängig davon wird es von den meisten Firmen dennoch stillschweigend erwartet.

Zwischenzeugnis

Im besten Fall legen Sie der Bewerbung ein Zwischenzeugnis bei, das Auskunft über Ihre aktuellen Aufgabenbereiche gibt sowie Ihre Soft- und Hardskills bewertet. Hier stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, ob man dem aktuellen Vorgesetzten von den Wechselabsichten erzählen sollte.

Soll man seinem Vorgesetzten von der internen Bewerbung berichten?

Wir empfehlen Ihnen, mit der Wechselabsicht gegenüber Ihrem Vorgesetzten offen umzugehen. Auch wenn Sie im Bewerbungsschreiben um vertrauliche Behandlung der Bewerbungsunterlagen bitten, wird es dennoch herauskommen. In jedem Unternehmen gibt es die Gerüchteküche und auch die Abteilungsleiter reden in den Pausenzeiten miteinander. Letztendlich kann es natürlich auch vorkommen, dass sich der neue Vorgesetzte über Sie erkundigt. Spielen Sie daher von Anfang an mit offenen Karten. Gehen Sie aber diplomatisch vor, begründen Sie Ihre Wechselabsicht (zum Beispiel beruflicher Aufstieg, neue Aufgabenbereiche, mehr Verantwortung und dadurch persönliche Entwicklung) und betonen Sie, dass Sie den Nachfolgenden optimal einarbeiten werden, sodass durch Ihren Weggang keine Lücke entsteht.

Wenn Sie sich gut mit dem Vorgesetzten verstehen, können Sie auch um eine Empfehlung für die neue Stelle bitten. Das bringt Ihnen wertvolle Pluspunkte.

Welche Risiken birgt eine interne Bewerbung?

Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, wirft die bloße Wechselabsicht in Ihrer Abteilung einen negativen Schatten auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Vorgesetzten. Besonders problematisch wird es für Sie, wenn Sie auf Ihre Bewerbung ein Ablehnungsschreiben erhalten. Die Mitarbeiter könnten Ihnen den angestrebten Wechsel übel nehmen und Sie müssen im schlimmsten Fall mit der Häme und dem Spott klarkommen. Darüber hinaus ist die Stelle, auf die Sie sich beworben haben, erstmal vergeben.

Bevor Sie sich intern bewerben, sollten Sie sich daher gewiss sein, dass im Extremfall nur die Eigenkündigung bleibt und Sie sich dann einen neuen Arbeitgeber suchen müssen. Wägen Sie unbedingt vor der Bewerbung alle Risiken und Chancen gegeneinander ab.

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1 Kommentar

Doro schrieb am 24. Februar 2015:

Ja, das ist immer ein Spagat. Bei mir hatte die Bewerbung gottseidank geklappt. Wenn das aber nicht so gewesen wäre, hatte mich meine derzeitige Chefin durchs Feuer gehen lassen. Die achtet sehr auf Loyalität. Das muss man bei der Bewerbung im eigenen Unternehmen immer im Hinterkopf behalten!

Immer erst die Chancen und Risiken abwägen!

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