Gast
Motivationsschreiben Kunsthochschule
22.07.2015 03:53
22.07.2015 03:53
Hey, ich hab mich hier ein bisschen umgeschaut, da ich mich demnächst für ein Orientierungsjahr an einer Kunsthochschule bewerbe. Die Schule ist privat und Ansicht heißt es, wer sich zuerst anmeldet, kriegt einen Platz, trotzdem verlangen sie Lebenslauf und eine A4 Seiten lange "Darstellung zur künstlerischen Motivation". Da das so heißt bin ich das ganze auf sehr persönlicher Schiene und so authentisch wie möglich angegangen. Nach dem schreiben bin ich auf die Website hier gestoßen und hab gemerkt, dass ich alles sehr....anders gemacht hab als üblich. Passt es trotzdem oder ist es eine Katastrophe? Würd mich über Feedback freuen.
(Grußformeln, Anrede etc. kommen logischerweise noch dazu und auf Rechtschreibung und Bestriche wird auch noch geprüft)
Wie drücke ich meine Motivation, meine Stärken und vor allem mich selbst in diesem Schreiben aus? Ist ein Motivationsschreiben Kunst? Schließlich denk ich nach und mach etwas aus meinen Gedanken. Mitten in der Frage bin ich auf einen Teil der Antwort gestoßen. Die Grenzen zwischen Alltag und Kunst. Ich will herausfinden wo sie liegen, diese Grenzen. Ich will lernen mit welchen Farben und Formen ich sie verwischen kann und ob ich dazu besser einen Schwamm oder einen Besen verwende.
Ich wollte immer wissen wie jemand auf die Idee kommt etwas zu Schaffen und wieso er/sie genau jene Techniken, Farben und Materialen gewählt hat, die im Zusammenspiel das Gesamtwerk ergeben. Auf den Spuren nach dem „Wie“ erkannte ich, dass ich nur dann mehr herausfinden kann, wenn ich selbst beginne Dinge zu Schaffen. Mit der Zeit gewannen die Begriffe „Kunst“ und „Schaffen“ zusätzliche Bedeutungen für mich. Zum einen die Ruhe zu der ich gelange wenn ich mich künstlerisch betätige. Das Gefühl eine Idee rauzulassen und in der materiellen Welt zu ordnen. Zum anderen die Selbstreflexion die man durch kreatives Denken erlangt. Zuletzt hat Kunst für mich einen hohen Gesellschaftlichen Wert. Durch Ästhetik in lockt sie in andere Welten und berührt. Sie regt zum Denken an. Verknüpft neue Gedankenketten mit Alten und greift damit auf die Weltsicht des Betrachters/ der Betrachterin ein. Sie bewegt, sie verändert.
In der Schule waren meine Lieblingsfächer Bildnerische Erziehung, Deutsch und Psychologie/Philosophie, die ich bei meiner mündlichen Matura mit drei „Sehr Gut“ abgeschlossen habe. Meine ersten Erfahrungen mit Teamarbeit im kreativen Bereich sammelte ich in der fünften Klasse, in der ich an einem Projekt zur Umgestaltung des Vorplatzes meiner Schule teilnahm. Ich merkte worauf man achten muss wenn man Dinge im öffentlichen Raum verändern möchte und wie wichtig gute Zusammenarbeit ist. In diesem Jahr besuchte ich auch das bilinguale Wahlpflichtfach Centropa. Hier geht es um überlebende Juden/ Jüdinnen des Zweiten Weltkriegs. Wir plauderten mit Zeitzeugen/ Zeitzeuginnen und designten Gedenktafeln. Mir wurde klar, wie schön es ist sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Weitere für mich wichtige Erfahrungen sammelte ich beim arbeiten in der Bäckerei Ströck. Vier Jahre ferial und ein Jahr parallel zur Schule schleppte ich mich mal mehr - mal weniger motiviert hinter die Vitrine voller Semmeln. Ich lernte neben dem Sortiment von Ströck, dass Gel Nägel und tätowierte Augenbrauen bei weitem nichts über den Charakter aussagen. Die Putzhilfe, die so etwas wie meine „Ströck-Mama“ war und deren Geschichte mich sehr berührte, zeigte mir, dass der Beruf nicht zeigt was für eine Ausbildung man abgeschlossen und wie viel Wissen man in sich hat. Ich lernte was Arbeiten heißt und vor allem lernte ich was Leben (ein bisschen) außerhalb der „Elite“ unserer Welt heißt.
In meinen Umzugskisten von eine AHS zum „echten“ Leben habe ich kreatives Denken, weitgestreute Interessen, Freude an Zusammenarbeit, viel Lernwillen und jede Menge Tatendrang und Energie. Es würde mich freuen, die Möglichkeit zu bekommen all das auszupacken, mich mit Professoren/ Professorinnen und anderen Studenten/ Studentinnen auszutauschen und dabei zu erkennen welches Ausdrucksmittel mir liegt und wie ich damit umgehe. Das von Ihnen angebotene Orientierungsjahr scheint all das zu bieten und einen guten Nährboden für eine spätere Karriere im kreativen Bereich zu schaffen.
(Grußformeln, Anrede etc. kommen logischerweise noch dazu und auf Rechtschreibung und Bestriche wird auch noch geprüft)
Wie drücke ich meine Motivation, meine Stärken und vor allem mich selbst in diesem Schreiben aus? Ist ein Motivationsschreiben Kunst? Schließlich denk ich nach und mach etwas aus meinen Gedanken. Mitten in der Frage bin ich auf einen Teil der Antwort gestoßen. Die Grenzen zwischen Alltag und Kunst. Ich will herausfinden wo sie liegen, diese Grenzen. Ich will lernen mit welchen Farben und Formen ich sie verwischen kann und ob ich dazu besser einen Schwamm oder einen Besen verwende.
Ich wollte immer wissen wie jemand auf die Idee kommt etwas zu Schaffen und wieso er/sie genau jene Techniken, Farben und Materialen gewählt hat, die im Zusammenspiel das Gesamtwerk ergeben. Auf den Spuren nach dem „Wie“ erkannte ich, dass ich nur dann mehr herausfinden kann, wenn ich selbst beginne Dinge zu Schaffen. Mit der Zeit gewannen die Begriffe „Kunst“ und „Schaffen“ zusätzliche Bedeutungen für mich. Zum einen die Ruhe zu der ich gelange wenn ich mich künstlerisch betätige. Das Gefühl eine Idee rauzulassen und in der materiellen Welt zu ordnen. Zum anderen die Selbstreflexion die man durch kreatives Denken erlangt. Zuletzt hat Kunst für mich einen hohen Gesellschaftlichen Wert. Durch Ästhetik in lockt sie in andere Welten und berührt. Sie regt zum Denken an. Verknüpft neue Gedankenketten mit Alten und greift damit auf die Weltsicht des Betrachters/ der Betrachterin ein. Sie bewegt, sie verändert.
In der Schule waren meine Lieblingsfächer Bildnerische Erziehung, Deutsch und Psychologie/Philosophie, die ich bei meiner mündlichen Matura mit drei „Sehr Gut“ abgeschlossen habe. Meine ersten Erfahrungen mit Teamarbeit im kreativen Bereich sammelte ich in der fünften Klasse, in der ich an einem Projekt zur Umgestaltung des Vorplatzes meiner Schule teilnahm. Ich merkte worauf man achten muss wenn man Dinge im öffentlichen Raum verändern möchte und wie wichtig gute Zusammenarbeit ist. In diesem Jahr besuchte ich auch das bilinguale Wahlpflichtfach Centropa. Hier geht es um überlebende Juden/ Jüdinnen des Zweiten Weltkriegs. Wir plauderten mit Zeitzeugen/ Zeitzeuginnen und designten Gedenktafeln. Mir wurde klar, wie schön es ist sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Weitere für mich wichtige Erfahrungen sammelte ich beim arbeiten in der Bäckerei Ströck. Vier Jahre ferial und ein Jahr parallel zur Schule schleppte ich mich mal mehr - mal weniger motiviert hinter die Vitrine voller Semmeln. Ich lernte neben dem Sortiment von Ströck, dass Gel Nägel und tätowierte Augenbrauen bei weitem nichts über den Charakter aussagen. Die Putzhilfe, die so etwas wie meine „Ströck-Mama“ war und deren Geschichte mich sehr berührte, zeigte mir, dass der Beruf nicht zeigt was für eine Ausbildung man abgeschlossen und wie viel Wissen man in sich hat. Ich lernte was Arbeiten heißt und vor allem lernte ich was Leben (ein bisschen) außerhalb der „Elite“ unserer Welt heißt.
In meinen Umzugskisten von eine AHS zum „echten“ Leben habe ich kreatives Denken, weitgestreute Interessen, Freude an Zusammenarbeit, viel Lernwillen und jede Menge Tatendrang und Energie. Es würde mich freuen, die Möglichkeit zu bekommen all das auszupacken, mich mit Professoren/ Professorinnen und anderen Studenten/ Studentinnen auszutauschen und dabei zu erkennen welches Ausdrucksmittel mir liegt und wie ich damit umgehe. Das von Ihnen angebotene Orientierungsjahr scheint all das zu bieten und einen guten Nährboden für eine spätere Karriere im kreativen Bereich zu schaffen.