Autor |
Nachricht |
Hallo Leute ,
habe mein Studium der Elektrotechnik seit knapp einem Jahr erfolgreich absolviert und bin bis jetzt noch nicht fündig geworden. Vor kurzem wurde ich bei einem weiteren Vorstellungsgespräch eingeladen, bei dem ich mit der Frage rechnen sollte, warum ich bis jetzt noch keine Stelle gefunden haben.
Bin nebenbei noch tätig, wobei das nichts mit meinem ausgelernten Beruf zu tun hat.
Besonderes für Absolventen ist es nicht einfach einzusteigen und praktische Erfahrungen durch ein Praktikum oder ähnliches besitze ich auch nicht.
Was könnte ich da Antworten?
Für eure Hilfe bin ich euch sehr dankbar!
|
|
Gute Frage, was kann man da antworten ... hast du mal daran gedacht, ein Praktikum zu absolvieren, um irgendwo reinzukommen? Um quasi das Unternehmen praktisch von deinen Eigenschaften zu überzeugen? Es wird ja nicht besser, solange du berufsfremd arbeitest. Wovon finanzierst du dich eigentlich?
Analog dazu kannst du gern mal deine Bewerbung hier posten. Die Frage, ist ja auch, ob es eventuell daran liegt, dass du noch keine Anstellung gefunden hast.
Aber zu deiner Eingangsfrage, kannst du eventuell irgendwas dazwischen schieben? Pflege eines Angehörigen oder so? Oder eine private Auszeit? Es kommt bestimmt nicht gut an, wenn du schreibst, dass du dich schon seit einem Jahr bewirbst. Es kommt dann schnell die Frage auf, warum es nicht geklappt hat.
Karl-Heinz
|
Das Problem ist, das ein Praktikum nur für Studenten gedacht ist und nicht für Absolventen sodass ich absagen bei Bewerbungen bezüglich der Praktikumsstellen bekommen habe.
Und während meines Studiums, gab es nicht die Möglichkeit ein Praktikum zu absolvieren, da es nicht in der Studienordnung vorgesehen war.
Wie sieht es aus mit der Aussage, dass man für ein halbes Jahr im Ausland war, selbst wenn im Lebenslauf steht das man noch aktuell in der xYZ Fima nebenbei tätig ist?
Wäre es sinvoll bzw. glaubhaft?
|
|
Andreas Rimpler
PostRank 8

Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 464
Wohnort: Duisburg
Hallo Gast,
in einem Vorstellungsgespräch "wahrheitswidrig" etwas von einem Auslandsaufenthalt zu erzählen, davon kann nur dringend abgeraten werden. Personalverantwortliche haben in der Regel so viel Erfahrung, dass sie an der Körpersprache erkennen können, ob man die Wahrheit sagt. Eine kleine Verkrampfung der Hände, der kurze Blick nach nten zum Boden, und, und. Es gibt so viele verräterische Indizien, die einen Menschen verraten.
Ein Akademiker hatte im Lebenslauf einmal ein Praktikum mit Zeugnis vorgelegt. Allerdings war es ein Gefälligkeitspraktikum; sprich tatsächlich hatte der in dieser Zeit gar nicht gearbeitet. Im Gespräch kam der Personalverantwortliche darauf zu sprechen. Und aus einer Frage wurden plötzlich vier, fünf Fragen. Der Bewerber war kurz davor, alles hinzuschmeissen, weil er merkte, dass der Personalverantwortliche gemerkt hatte, dass etwas mit dem Praktikum nicht stimmmte.
Hinzu kommt, dass Du ja das ganze Jahr über nicht Däumchen gedreht hast, sondern "nebenbei" gearbeitet hast. Somit ist Deine Position nicht so schlecht.
Beschäftige Dich also mit der Frage: Was habe ich die "restliche" Zeit gemacht? Dich erst einmal nach dem harten Studium erholt? Dich dann mit deinen beruflichen Wünschen und Zielen auseinandergesetzt? Aufgrund der Erfolglosigkeit der Bewerbungen Deine Unterlagen regelmäßig überholt?
Was vielleicht sonst noch?
Viele Grüße aus Duisburg
|
Das war sehr hilfreich!
Vielen Dank
Eine Sache wäre da noch.
Eine persönliche Auszeit, würde es dennoch nicht etwas faul gegenüber dem Arbeitgeber kommen?
|
Andreas Rimpler
PostRank 8

Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 464
Wohnort: Duisburg
Hallo Gast,
nicht zwingend. Es gibt immer situationen im Leben eines Menschen, in dem so eine Auszeit mehr als nachvollziehbar ist.
Wer etwa nach einem mehr als anstrengenden Studium beschliesst, nicht direkt durchzustarten, sondern sich erst einmal von den Strapazen der Prüfungen zu erholen, um Abstand zu bekommen und sich mit der Frage der weiteren beruflichen Wünsche und Ziele auseinanderzusetzen, Kraft für das Berufsleben zu tanken, ist definitiv nicht faul; bzw. bei ihm wäre nichts faul.
Menschen sind halt unterschiedlich. Der eine startet durch (uns erleidet später ein Burnout), während ein anderer sich erst einmal eine Auszeit gönnt.
Wichtig ist in der Regel immer die Gegenwart; und damit die Frage, weiss der Bewerber HEUTE, was er will.
Viele Grüße aus Duisburg
|
|