Welche Zeugnisse sollten in meinem Fall in die Bewerbung?

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Zeugnis Existenzgründerseminar bei Hotelschulezeugnisse ja oder nein
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Manuel0109
Gast




Welche Zeugnisse sollten in meinem Fall in die Bewerbung?
11.09.2010 15:12
Schönen guten Tag zusammen,

ich sitze gerade an der Zusammenstellung meiner Bewerbunsunterlagen und stelle mir die Frage, welche Zeugnisse überhaupt noch in eine Bewerbungsmappe reingehören. Zwar habe ich schon Forenbeiträge gesichtet und mich bei diversen Online-Ratgebern informiert, doch leider sind sich die Autoren und "Experten" nicht einig. Ich erhoffe mir nun auf diesem Wege, eine Antwort auf folgende Fragen zu erhalten. Doch bevor ich loslege, gebe ich euch noch die Information an die Hand, dass ich 33 Jahre alt bin und mich in den kommenden Wochen aus einer andauernden Beschäftigung heraus sowohl initiativ als auch stellenbezogen bei potenziellen Arbeitgebern bewerben werde. So, und nun zu meinen Fragen:

1. Nach dem Erwerb meiner mittleren Reife (1993) habe ich für ein Jahr bei meinem Onkel gearbeitet. Ein sehr positives Arbeitszeugnis liegt vor. Dieses habe ich bei meiner letzten Bewerbung bereits weggelassen und möchte dies auch erneut so machen. Richtig oder Falsch?

2. Nach der Beschäftigung bei meinem Onkel leistete ich meinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr (1994) ab und verlängerte diesen noch um 2 Monate. Ein positives Dienstzeugnis liegt vor. Das habe ich bei der letzten Bewerbung noch mit beigelegt, denke aber, dass ich es eigentlich weglassen könnte. Was sagt ihr dazu?

3. Nach der Bundeswehr ging ich in die betriebliche Ausbildung (1995). Mein Prüfungszeugnis ist aufgrund einer "schlechten" Note (ausreichend) eher durchschnittlich. Das Ausbildungszeugnis von meinem damaligen Ausbildungsbetrieb hingegen ist ausgezeichnet. Vor diesem Hintergrund würde ich das Prüfungszeugnis gerne wegglassen und stattdessen lediglich den Gesellenbrief beilegen. Das Ausbildungzeugnis vom Betrieb beabsichtige ich ebenfalls beizulegen. Was meint ihr - Prüfungszeugnis weglassen oder nicht?

4. Nach meiner Berufsausbildung wurde ich von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen (1999). Zunächst war ich als Junggeselle tätig, dann als Vorarbeiter. Die Beschäftigungszeit betrug insgesamt runde 2 Jahre. Das ausgestellte Arbeitszeugnis war ebenfalls ausgezeichnet und gehört definitiv in meine Bewerbungsmappe - keine Frage. Allerdings nahm mein beruflicher Werdegang ab 2001 einen anderen als geplanten Lauf. Ich hatte ein schweren Sportunfall und war Berufsunfähig. Aus diesem Grund besuchte ich ab dem Jahre 2001 die Fachoberschule. Nach einem Jahr hatte ich die Fachhochschulreife erworben, im Anschluss nahm ich ein Studium an der Fachhoschule auf. Während meiner Studienzeit ging ich während des Semesters (zum Zwecke der Studienfinanzierung) bei meinem Onkel arbeiten. In den Semesterferien war ich ebenfalls erwerbstätig, jedoch nicht bei meinem Onkel und nicht nur für wenige Stunden in der Woche, sondern Vollzeit bei einem Industrieunternehmen. Meine Tätigkeiten während des Studiums standen im mittelbaren Zusammenhang mit meinem Studienberuf (Wirtschaftsingenieur). Des Weiteren absolvierte ich ein Praxissemester im technischen Einkauf eines Industriebetriebes. Meine Diplomarbeit fertigte ich ebenfalls in diesem Unternehmen an. Im Jahre 2006 schloss ich mein Studium ganz ordenlich ab und bin seitdem für ein Industrieunternehmen tätig. Von allen genannten Unternehmen liegen positive Zeugnisse (Onkel, Ferienarbeit , Praktikum, Diplomarbeit) vor.

Frage 4 a): Vor dem Hintergrund meines Hochschulabschlusses ist mein Fachabizeugnis doch eigentlich irrelevant, oder etwa nicht? Eigentlich würde ich es dazu legen wollen, weil's durch die Bank gut ist, doch möchte ich den Personaler auch nicht "zumüllen". Die haben bei ihren Bewerberzahlen ohnehin genug zu lesen.

Frage 4 b): Soll ich das Arbeitszeugnis meines Onkels sowie das Zeugnis zur Semesterferientätigkeit beilegen, oder weglassen. Zu dieser Frage sei noch gesagt, dass mir unser Personalguru damals bei meiner Einstellung,gesagt hat, dass Zeugnisse von "Angehörigen" aus der Wertung fielen, weil diese sowieso "geschönt" seien. Zu dieser Aussage dachte ich mir nur, leider kennen Sie meinen anspruchsvollen und arbeitswütigen Onkel sowie dessen ebenso eifrigen Mitarbeiter nicht.

So, damit wär ich auch am Ende angelangt. Wäre verdammt nett von euch, meine Fragen zu beantworten. Über die ein oder andere Begründung (Argument) bzgl. dem "Rein-Mit-Dem-Zeugnis" oder "Raus-Mit-Dem-Zeugnis" würde ich mich sehr freuen.

Abschließend kriegt ihr noch - quasi als Belohnung - einen "Tipp" von mir, wie ihr den ein oder anderen Personaler auf dem falschen Fuß bzw. sprachlos machen könnt. Hierzu eine kleine Einleitung:

Häufig ist die sogenannte Berufserfahrung das Maß aller Dinge: Tatsächlich...?

Gerade Absolventen, junge Facharbeiter etc. werden, wenn es zu einem Vorstellungsgespräch kommt, auf irgendeine Weise durch den Interviewer mit dem Thema Berufserfahrungen konfrontiert. Aber auch ältere Bewerber werden ja auf ihre beruflichen Erfahrungen angesprochen. Nicht selten kommen Sätze von den Personalern wie "wir haben sie eingeladen, weil wir schon ein gewisses Interesse an ihrer Person haben, da Sie ja XY gemacht haben oder können, aber (jetzt kommt's) wirklich lange haben Sie dieses oder jenes auch nicht gemacht. Somit stellt sich mir schon ein wenig die Frage, ob diese Erfahrungen für die ausgeschriebene Position/Stelle tatsächlich ausreichend sind. Erzählen Sie mal! Was haben Sie denn für eine Meinung dazu?"

Nach solch einer Aussage macht sich nicht selten Verunsicherung breit (ist vielleicht auch Intention des Interviewers). Man überlegt, was soll ich jetzt sagen, besser, was kann ich jetzt sagen. Natürlich könnte man nun seine Stärken und die erzielten Ergebnisse etc. herausstellen bzw. präsentieren. Allerdings könnte man aber auch freundlich in die Offensive gehen, denn schließlich wurde schon ein wenig Kritik seitens des Personalers geübt.

Und wie? Das sage ich euch nach ein paar Zeilen! In meinem ersten Vorstellungsgespräch nach dem Studium stellte ich meine Stärken heraus, erzählte von meinen Ergebnissen im Beruf und Studium - kurz: Ich bekam den Job nicht, sondern eine Absage, in der es hieß, ich sei zu unerfahren.

In meinem zweiten Vorstellungsgespräch, an dem zwei weitere Entscheider teilnahmen, änderte ich meine Taktik. Gut vorbereitet ging ich ins Gespräch. Wieder versuchte man mich mit dem Thema Berufserfahrung anzuschießen, aber ich konterte umgehend zurück.

"Sehr geehrte Herren, was heißt denn schon Berufserfahrung? Man kann seine Sache doch auch 20 Jahre lang schlecht gemacht haben. [Den "Spruch" habe ich imzuge meiner Gesprächsvorbereitung irgendwo mal gelelesen]
Talent ist doch das Entscheidende, oder etwa nicht?"

Reaktion der Personaler: sie schauten einander schweigend an. Das war meine Chance, ich fing an zu erzählen. "Schauen Sie, die Mutter eines Freundes ist von Beruf Frisörin, sogar Meisterin, aber wenn Sie sich von Ihr die Haare haben schneiden lassen, dann verspreche ich Ihnen, wird Ihre Frau oder Lebensgefährtin Ihnen die Frage stellen, ob Sie sich selbst die Haare vorm Spiegel geschnitten hätten. Oder nehmen wir ein anderes Beispiel, einer von Ihnen ist doch bestimmt sportlich aktiv, oder nicht?"

Ein (jüngerer) Personaler antwortete, "ja ich, ich spiele seit 25 Jahren Vereinsfußball, und das ziemlich gut". Ich sagte daraufhin, "wahnsinn, 25 Jahre und dann arbeiten Sie hier? Bei der Erfahrung müssten Sie doch längst beim FC Bayern als Profi unter Vertrag stehen."

Nach dieser Ausführung schmunzelten die Personaler, sahen erneut einander an, lachten dann aber und sagten: "wir verstehen was Sie meinen, und Sie haben Recht, natürlich muss man auch Talent mitbringen ". Damit war das Thema Berufserfahrung erledigt und die Personlaer arbeiteten feinbrav Ihren Gesprächsleitfaden ab. Dann durfte ich die Heimreise antreten. Am nächsten Tag teilte man mir schlussendlich telefonisch mit, dass ich anfangen könnte.

So kann es also auch gehen.

Das soll's von mir gewesen sein. Danke fürs Durchlesen und ein großes DANKESCHÖN im Voraus für die kompetente Beantwortung meiner Fragen bzgl. der Zeugniszusammenstellung für meine Bewerbungsmappe.

LG
Dummschwätzer
Gast




Zu: Welche Zeugnisse sollten in meinem Fall in die Bewerbung?
16.09.2010 17:28
Das Problem mit der Berufserfahrung hatte ich am Anfang nach meinem Studium auch, allerdings ist das insofern problematisch, das es vielerorts einfach vorausgesetzt wird und man daher garnicht erst zum Gespräch eingeladen wurde. Irgendwann hatte ich es dann aber doch zum Gespräch geschafft und da kann man die Leute schon von sich überzeugen.

Aber zu den Anlagen ... Antwort: Soviel wie nötig, sowenig wie möglich. Also pack nur das rein, was wirklich für die Anstellung wichtig ist und dann noch diejenigen Dokumente von denen du der Meinung bist, das es dir Pluspunkte verschafft! In der Regel sollte schon das letzte Arbeitszeugnis mitschickt werden, da darin die Zufriedenheit des Arbeitgebers abgelesen werden kann. Der Lebenslauf ist häufig auch ein integraler Bestandteil, außer die Leute wollen von dir eine formlose Bewerbung.

Also mal konkret:
Mittlere Reife: nein (da von 93)
Bundeswehr: sicherlich auch nicht
Ausbildungszeugnis: ja, da sehr gute Beurteilung (Ausnahme: es hat nicht mit der Stelle zu tun!)
Prüfungszeugnis: nein (wird sicherlich auch nicht mehr angefordert)
Studium: ja
Beurteilung: die letzte oder beste Wink
Fachabizeugnis; nein, der höchste also das Studium reicht
Manuel0109
Gast




Zu: Welche Zeugnisse sollten in meinem Fall in die Bewerbung?
28.09.2010 20:15
Danke für die Antwort Dummschwätzer.
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