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Ich möchte Tipps holen wie ich folgendes am besten in eine Bewerbung einbringe oder auch überhaupt nicht einbringe.
Folgendes zum Sachverhalt:
- im Oktober 28 Jahre alt geworden
- 14 Semester Informatik an der Uni studiert, Vordiplom habe ich nicht ganz, mir fehlt dazu eine Prüfung die ich nur im SommerSemester machen kann
- war 8 Wochen in einer psychiatrischen Klinik wegen Depressionen
- ich habe dort mit unter anderem mit Sozialarbeitern erörtert, dass mir ein Studium nicht liegt und ich eine Ausbildung, im selben Fachgebiet, anstreben möchte
Fakt ist: ich muss im Lebenslauf die 7 Jahre Informatik Studium angeben, denn da führt kein Weg dran vorbei, schließlich muss der Lebenslauf lückenlos sein.
Optionen das ganze zu verpacken wären in etwa:
- "Das Studium führe ich nicht mehr weiter, weil mich der praktische Aufgabenbereich in der Informatik und Softwareentwicklung zu sehr motiviert, eine andere Richtung einzuschlagen"
- das Studium nur im Lebenslauf erwähnen, danach aber nicht weiter erwähnen. D.h. einfach schreiben, dass ich eine "Ausbildung bei ihnen anfangen möchte, weil mich [füge hier Unternehmensaufgabenbereiche] sehr interessiert weil blabla".
Allerdings MUSS ich irgendwie auch das Studium erwähnen, weil ich dort auch sehr viel gelernt habe, nicht nur viel Hintergrundwissen, sondern auch sehr viel praktisches.
Ich bin zwiegespalten. Helft mir bitte. Es ist sicherlich eine ziemlich schwierige Situation nach 7 vergeudeten Studienjahren..
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Also du solltest dir zwingend eine Antwort darauf einfallen lassen, warum du dein Studium nach 7 Jahren abbrechen willst. Ich meine, die meisten haben ihr Studium nach 4 Jahren beendet! Den Grund mit der fehlenden Praxis kannst du nicht bringen. Um das herauszufinden braucht man keine 7 Jahre.
Unter den Tisch kehren darfst du das Studium auf keinen Fall. Wenn die Firma das erst im Lebenslauf sieht, fühlt die sich verarscht. Wie du bereits selbst sagst, bringst du bereits viele Kenntnisse aus dem Studium mit. Genau die musst du im Bewerbungsschreiben auch rüberbringen. Denn die heben dich von den anderen Bewerbern ab? Genauso deutlich musst du auch klarmachen, das es dir mit dieser Ausbildung ernst ist. So eine Ausbildung kostet einem Unternehmen Geld und wenn es sich nicht sicher ist, das du das durchziehst, nimmt sie sich einen anderen Auszubildenden!
Hast du dir schonmal überlegt, in dem Zielunternehmen erstmal ein Praktikum zu machen und die Firma in diesem Praktikum von deiner Motivation und deinen Kenntnissen zu überzeugen?
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Ok ich führ mal etwas weiter aus, vielleicht hilft das ja.
Es ist für andere schwer nachzuvollziehen aber mein Studium habe ich ausgewählt, ohne zu wissen was ich wirklich wollte. Ich dachte ich schaff das schon (ich bin ja nicht dumm, was soll ein Studium mich schon aufhalten). Eine Ausbildung war für mich etwas für andere Leute, nicht für mich.
17 Jahre meines Lebens hatte ich mich zurückgezogen in meine kleine Kammer. Der Computer war mein Leben. Ein Leben abseits des Computers gab es für mich nicht. Kann man das irgendwie verstehen?
Während des Studiums habe ich zwar viel gelernt und auch vieles für mich behalten, aber ich habe vielleicht 1 Prüfung pro Semester abgelegt weil ich mich nicht mit der harten Realität des Studiums abfinden konnte (soziale Phobie, Job später...ging gar nicht) und mich stattdessen mit Computerspielen und Esssucht betäubt hatte.
Ich rutschte immer mehr in eine Depression (inkl. Selbstmordgedanken) bis ich vor 3 Monaten nicht mehr konnte und psychisch am Ende war und freiwillig einen 8 wöchigen stationären Klinikaufenthalt in einer psychiatrischen Klinik gemacht habe.
Zu diesem Zeitpunkt erzählte ich auch meinem Vater von allem. Er bot mir an eine Ausbildung zum Fachinformatiker in seinem Betrieb zu machen. Erst stimmte ich zu (vor der Klinik). Nach der Klinik hatte mich dafür entschieden mich bei einer FREMDEN Firma zu bewerben aus 3 Gründen:
- der Tätigkeitsbereich seiner Firma interessiert mich gar nicht (entwickelt wissenschaftliche Software, und damit kann ich so gar nichts anfangen, interessiert mich nicht)
- es ist die Firma meines Vaters. Es wäre vielleicht nicht verkehrt, in einer neutraleren Umgebung eine Ausbildung anzufangen, aus verschiedenen Gründen
- er kann mich nach der Ausbildung nicht übernehmen, auf Grund von explodierenden Löhnen nach der Ausbildung. Allerdings meint mein Vater, dass nur die wenigsten Firmen ihre Auszubildenen nach der Ausbildung weiter übernehmen können, inwiefern das stimmt, weiss ich nicht.
Allerdings sagt mein Vater dass er meine Ausbildung auch ggf. verkürzen könnte, was von Vorteil wäre. Ausserdem müsste ich keine Bewerbung schreiben und ein Vorstellungsgespräch würde auch wegfallen. Aber ich weiss nicht. Der Tätigkeitsbereich gefällt mich nicht.
Sollte ich erstmal gegen meine Interessen bei meinem Vater eine Ausbildung machen? Wenn ich dann mit einer sehr guten Note die Ausbildung abschließe habe ich schonmal eine wesentlich bessere Basis für eine Bewerbung als mein Studium.
Ein Praktikum schließe ich aus, weil ich jetzt 28 bin. Ich könnte dann erst wieder im August nächsten Jahres mit der Ausbildung anfangen, dann wäre ich 29!!!! Ne, das geht nicht. Ausserdem ist es auch keine Garantie für einen Ausbildungsplatz. Aber das ist nur meine Meinung.
Sehr sehr schwierige Situation, vielleicht könnt ihr mir jetzt besser weiterhelfen.
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Berufseinsteiger84
PostRank 2
Anmeldungsdatum: 24.11.2011
Beiträge: 8
Hallo cdbee9191,
ich kenne dein Problem, da ich selbst nach 8 Semestern Studium keine wirkliche Lust mehr hatte überhaupt fertig zu werden und vor der harten Realität später nicht im Job akzeptiert zu werden bzw. den Leistungsdruck nicht stand halten zu können, eine lange Zeit gebraucht habe um wieder zu mir zu finden. Daher gingen 2 ungenutzte Jahre ins Land, die ich leider auch nicht verschweigen kann. Ich hatte allerdings kaum noch Prüfungen offen und konnte daher mein Studium ziehmlich schnell beenden. Nun fällt es mir trotzdem sehr schwer einen Job zu finden obwohl ich gut qualifiziert bin.
Leider muss ich dir sagen, dass du es wahrscheinlich sehr schwer haben wirst, in ein gutes Unternehmen integriert zu werden und dort deine Ausbildung machen zu dürfen. Du darfst nun nicht zu viel von dir selbst erwarten. Mein Vorschlag wäre die Ausbildung bei deinem Vater durchzuführen und mit einem guten Abschluß nach einem anderen Unternehmen zu suchen. Du kannst dich doch bei anderen Unternehmen bewerben, aber wenn es bis zum nächsten Ausbildungsjahr keine andere Option gibt, würde ich es definitiv machen. Du weißt inzwischen, wie schnell die Welt sich dreht und es ist einfach wichtig, dass du etwas vorweisen kannst.
Gerade in deiner physischen Verfassung ist es wichtig, mit anderen Menschen zu reden und in die Welt hinaus zu gehen. Außerdem kannst du deinen Vater stets nach Rat fragen und mit ihm über die Geschehnisse des Tages sprechen.
Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter. Du packst das schon, wenn du nicht zu viel von dir erwartest. Setze dir kleine Ziele und versuche sie nach und nach abzuarbeiten. Die Firma deines Vater wird dir sicherlich die nötige Bestätigung geben, die du brauchst.
Liebe Grüße, Rico
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