Tilo
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Anmeldungsdatum: 23.02.2010
Beiträge: 49
Wohnort: Bautzen
Tipps zur Initiativbewerbung - Teil 1/4
08.05.2010 22:48
Hallo Rat- und Jobsuchende,

die Initiativbewerbung wird zunehmend bedeutsamer, weil die Unternehmen ihre freien Stellen immer weniger auf dem öffentlichen Stellenmarkt ausschreiben. Sie bevorzugen heute mehr eine rein betriebsinterne Veröffentlichung oder vergeben die Bewerberauswahl an Personalagenturen.

Doch Bedarf an guten Fachkräften besteht sicher in jedem mittelständischen und Großunternehmen. Zum Beispiel sind Ingenieure in Deutschland sehr begehrt. Aber viele Ingenieure bekommen auch keinen Job, entweder weil sie sich falsch bewerben oder weil die Konkurrenz sehr groß ist.

Deshalb kann eine Initiativbewerbung sehr Erfolg versprechend sein, wenn man ihre Regeln kennt und einhält. Denn sie bietet einige entscheidende Vorteile gegenüber einer konventionellen Bewerbung.

Die Initiativbewerbung ist aber auch keine Geheimwaffe, die Wunder vollbringt. Doch wer geduldig und flexibel ist, hat mit ihr schon so manches Wunder vollbracht und seinen „Traumjob“ erreicht.

Der größte Vorteil besteht nämlich darin, dass Sie in der Regel der einzige Bewerber sind und keine Konkurrenten fürchten müssen. Nur Sie allein bewerben sich um einen ganz bestimmten Job, der Ihren Qualifikationen und Fähigkeiten entspricht.

Und wenn Sie das in Ihrem Initiativ-Bewerbungsschreiben als perfekten Verkaufstext verpacken, können Sie durchaus schon wenige Tage später zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

Denn eine Initiativbewerbung wird eingehender geprüft, eben weil es oft die Einzige ist und weil es keine Vergleiche zur großen Masse weiterer Bewerbungen gibt.

Damit Sie aber auch wirklich Erfolgschancen haben, müssen Sie zuerst den Bedarf an Ihren Qualifikationen checken. Denn wenn Sie Ihre Initiativbewerbung einfach „ins Blaue“ schreiben, ohne zu wissen, ob auch wirklich Interesse – weil Bedarf – daran besteht, landen Sie einen Lottogewinn, sollten Sie damit tatsächlich Erfolg haben. Ansonsten – und das ist die Regel – haben Sie unnütz Zeit und Mühe vergeudet.

Deshalb gilt für jede Initiativbewerbung dieser wichtigste Grundsatz:

Finde möglichst genau heraus, wer an meinen Qualifikationen und Fähigkeiten echtes Interesse hat!

Damit Sie bei dieser Aufgabe nicht den Holzweg beschreiten, sollten Sie sich an diesen vier Varianten orientieren, die Bedarf an Ihren Fähigkeiten signalisieren:

• Ein Unternehmen verfolgt nahezu identisch die Geschäftsziele, auf die Ihre Qualifikationen zutreffen.
• Sie kontaktieren ein Unternehmen telefonisch und erkundigen sich nach dem Bedarf.
• Sie erfahren von einer offenen Stelle, für die keine öffentliche Ausschreibung erfolgt.
• Eine ausgeschriebene Stelle lehnt sich gut an Ihr Profil an.

Identische Unternehmen

Halten Sie sich klar vor Augen: Es gibt Unternehmen – auch in Ihrer Wohnortnähe – die ihren Gewinn damit machen, wofür sie so ziemlich genau Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten benötigen.

Beispiele:

Garten- und Landschaftsbauunternehmen
Als ausgebildeter Zimmermann haben Sie viele Fähigkeiten zur Errichtung, Pflege und Instandsetzung der Gebäude, die auch in dieser Branche eine bedeutende Rolle spielen.

Maschinen- und Anlagenbauunternehmen
Als erfahrener Automechaniker/-mechatroniker können Sie Ihre Fähigkeiten problemlos in die Produktion topmoderner Maschinen und Anlagen integrieren.

IT-Dienstleistungsunternehmen
Als erfahrener SAP-Supporter greifen Sie dem Unternehmen in genau diesem Erwerbszweig erfolgreich unter die Arme.

Kommunales Versorgungsunternehmen
Als studierter Wasserwirtschaftler und Ökologe helfen Sie, die Sauberkeit und Hygiene des Trinkwassereinzugsgebietes zu garantieren.

Großmarkt für Unterhaltungselektronik
Mit Ihrem ausgeprägten Hobby für Videotechnik sind Sie der geeignete Auszubildende als Fachverkäufer.

Auf den ersten Blick mag mitunter die Identität des Unternehmens mit Ihrem Beruf nicht übereinstimmen. Aber, wie Sie den ersten beiden Beispielen entnehmen können, ist nicht Ihr Beruf gefragt, sondern Ihr Profil. Und das sind Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen, die auch in diesen Berufszweigen von unbedingtem Interesse sind.

Daher lohnt es sich immer, zuerst Unternehmen für eine Initiativbewerbung auszuwählen, die mit den Qualifikationen und Erfahrungen des Bewerbers Hand in Hand gehen und damit Ihren Geschäftserfolg begründen.

Trotzdem sollten Sie folgendes beachten:
Bei großen, bekannten und beliebten Unternehmen und Konzernen sind Initiativbewerbungen keine Seltenheit. Selbst da steht Ihre Initiativbewerbung in Konkurrenz zu anderen. Außerdem schreiben solche Unternehmen freie Stellen meistens betriebsintern aus. Eine Initiativbewerbung steht dann den Direktbewerbungen auf die offene Stelle hinten an. Dann kann es auch vorkommen, dass diese keine Berücksichtigung mehr findet. Deshalb ist es bei solchen Firmen außerordentlich wichtig, den Bedarf telefonisch zu erfragen.

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Tilo

2. Teil: "Ein geschickter Anruf genügt"