Tilo
PostRank 4
PostRank 4


Anmeldungsdatum: 23.02.2010
Beiträge: 49
Wohnort: Bautzen
Ohne Sympathien gibt es kein Vorstellungsgespräch! Teil 2/4
19.05.2010 22:56
Hallo Rat- und Jobsuchende,

nach meiner Einführung in das Thema "Ohne Sympathien gibt es kein Vorstellungsgespräch!" soll heute nun diese erste goldene Regel erörtert werden:

Ein Briefpartner will auch angesprochen werden!

Es ist schon eigenartig: Jeder, der einem Verwandten, guten Freund oder Bekannten einen Brief, eine E-Mail oder nur eine SMS schreibt, spricht ihn darin zumeist auch direkt an.

"Hast DU schon gehört?"
"Ich kann DIR sagen..."
"Ich möchte DIR gern helfen."
"Weist DU, dass DU ...!"
"Ich könnte DICH küssen."

usw.

Und auch wenn es kein Duz-Freund ist, schreiben die meisten Leute ihre Korrespondenz mit viel direkter Ansprache des Partners.

Doch ausgerechnet in ihren Bewerbungsschreiben vergessen die meisten Bewerber, dass sie ihren Brief auch direkt an eine Person aus Fleisch und Blut richten. Und das ist fast immer der Personaler und NICHT das Unternehmen, für das er die besten Mitarbeiter rekrutieren soll und will.

Wenn er dann ein Bewerbungsschreiben lesen muss, in dem er quasi "links liegen gelassen" wird, dann wird auch jeder verstehen, dass er sich nicht den geringsten Sympathiewert für diesen Bewerber abringen kann.

Auch mir würden die Mundwinkel herabfallen, wenn ich von einem Freund zu lesen bekäme:

Hallo Tilo,
mit großem Interesse habe ich von Deiner Bewerbungshilfe erfahren.
Deshalb habe ich mir gesagt, die nehme ich mal in Anspruch.
Denn damit kann ich mir selber sehr gut weiterhelfen, wenn ich mein Anschreiben verbessern will.
Und jetzt, nachdem ich schon viel daraus erfahren habe, weiß ich, was ich früher alles falsch gemacht habe.
Ich könnte mich selber dafür küssen, dass ich mich dazu entschlossen habe...


Außer im ersten Satz verfällt der "gute Freund" in Selbstherrlichkeit und Eigenlob. Vom Ich-Syndrom ist er genauso rettungslos umsponnen, wie das Insekt von der Kreuzspinne.

Und damit wird er (bei mir) nicht den Hauch von Sympathie erreichen, im Gegenteil.

Denken Sie also in erster Linie immer daran, dass Sie mit Ihrem Bewerbungsschreiben einem Menschen eine direkt an ihn gerichtete (und adressierte) Mitteilung zukommen lassen.

Wenn Sie neben Ihrer Botschaft auch seine Sympathie erreichen wollen, dann ist es oberstes Gebot, diese Frau oder diesen Mann auch so oft wie möglich direkt anzusprechen.

[Link nur für registrierte Nutzer sichtbar]

Tilo

Teil 3: Das Ich-Syndrom - pures Gift im Bewerbungsschreiben!