Tilo
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Anmeldungsdatum: 23.02.2010
Beiträge: 49
Wohnort: Bautzen
Ohne Sympathien gibt es kein Vorstellungsgespräch! Teil 3/4
19.05.2010 21:59
Hallo Rat- und Jobsuchende,

wenn ihr mit eurem Anschreiben überzeugen wollt, dann könnt ihr das nur erreichen, wenn ihr eure Fähigkeiten, eure Erfahrungen und euer ganzes Können zum Nutzen und Erfolg eures Wunsch-Unternehmens anpreist. Und dadurch werdet ihr mit euerm Be-WERBUNGS-schreiben nicht nur sehr ernst genommen, sondern ihr erntet damit auch viele wertvolle Sympathien, die entscheidend dazu beitragen, ob ihr ein Vorstellungsgespräch erhaltet oder nicht.

Viele, viele Bewerber haben ausgezeichnete und umfangreiche Qualifikationen und Fähigkeiten, mit denen es doch ganz klar machbar sein müsste, wenigstens ein erstes persönliches Gespräch zu ergattern.

Und trotzdem bekommen auch diese Fachkräfte eine Absage nach der anderen - und fragen sich: WARUM? Was passt den Bossen nicht an mir?

Die Ursache ist einzig und allein in der Bewerbung, hauptsächlich im Anschreiben zu suchen und zu finden. Denn diese Bewerber sind dem gefährlichen "Ich-Syndrom" verfallen.

Das "Ich-Syndrom" - pures Gift im Bewerbungsschreiben!

Mit dem "Ich-Syndrom" treten die Bewerber auf den Plan, die ihre Qialifikationen, Fähigkeiten und Stärken lediglich aufzählen (als würden sie ihren beruflichen Werdegang in einem ausformulierten Lebenslauf schreiben).

ein Beispiel:

Von 2001 bis 2005 war ich in der [BauFirma] beschäftigt. Ich war dort als Maurer und Zimmermann tätig. Danach habe ich eine Fortbildung im Fernstudium zum Architekten mit Erfolg absolviert. Jetzt bin ich bei der ABC GmbH als Projektant angestellt und mit der Anfertigung von Bauzeichnungen und Aublaufplänen beschäftigt. Das erledige ich mit viel Engagement, Eigeninitiative und Gewissenhaftigkeit. Außerdem bin ich sehr flexibel und teamfähig.

In diesem Stil schreiben über 80% aller Bewerber - und der enthält eben dieses Ich-Syndrom in Vollkommenheit. Sympathien für den Bewerber wird aus diesem Text niemand gewinnen. Im Gegenteil, gerade am Ende dieses Beispiels führt der Bewerber seine persönlichen Stärken auch noch in der Ich-Form an und vergisst dabei die (tödliche) Tatsache, dass seine Selbsteinschätzung gehörig nach Eigenlob stinkt. Und jeder Mensch, der sich mit Eigenlob huldigt, ist ganz schnell bei anderen Leuten durch. So auch beim Personaler.

Mit ein paar Umformulierungen, in denen einerseits der Personaler auch direkt angesprochen wird und andererseits, in denen die eigenen Qualis und Fähigkeiten in den Nutzen des Unternehmens gestellt werden, klinkt dieses Beispiel dann so:

Meine Fähigkeiten und Erfahrungen als Maurer und Zimmermann, die ich bereits während meiner Tätigkeit in der [Baufirma] erworben habe, werde ich vom ersten Tag an in die weitere erfolgreiche Entwicklung Ihres Unternehmens stellen. Von besonderem Nutzen wird Ihnen meine Qualifikation zum Architekten sein. Denn die speziellen Fähigkeiten in der Projektierung, in der Anfertigung von Bauzeichnungen und Ablaufplänen, die ich während meines Fernstudiums erworben habe, sind eine solide Basis, um die anspruchsvollen Aufgaben Ihres Projektierungsteams zu verwirklichen. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, biete ich Ihnen viel Engagement, Eigeninitiative und Flexibilität.

Ich bin überzeugt, bei diesen Formulierungen fühlt sich der Personaler sehr sympathisch angesprochen, und er wird deshalb auch von den Fähigkeiten und Stärken eine weitaus bessere Überzeugung bekommen, als bei dem Mitbewerber mit "Ich-Syndrom".

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Tilo

Teil 4: Das Unternehmen würdigen!