Tilo
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Anmeldungsdatum: 23.02.2010
Beiträge: 49
Wohnort: Bautzen
Ohne Sympathien gibt es kein Vorstellungsgespräch! Teil 4/4
19.05.2010 23:01
Hallo Rat- und Jobsuchende,

in meinem Hauptjob als IT-Admin eines mittelständischen Unternehmens erhielt ich neulich (mal wieder!) einen Anruf von einer mir völlig unbekannten Firma, die natürlich(!) ihre Produkte verkaufen will. Es ging aber nicht um irgend welche Warenwirtschaftsprogramme, Suchmaschinenoptimierung oder Datenschutzpflichten, sondern schlicht und einfach um einen modernen, höchst ergonomischen Bürostuhl mit allem Schnick und Schnack, den ich "nur mal" 14 Tage testen soll.

Nun, ich habe ihn getestet. Und ich habe ihn auch behalten dürfen, nachdem ich meinem Chef die tatsächlich hervorragenden Sitzverhältnisse plausibel gemacht habe.

Aber das war nicht der Grund, weshalb ich darauf einging, mich diesem Sitz-Test zu "beugen".

Dem Unternehmen Sympathie bekunden!

Der Grund war der Verkäufer selbst, mit dem ich mich einige Minuten wunderbar unterhielt. Denn bevor er auf sein Möbelstück zu sprechen kam, eröffnete er mir seine Laudatio zu unserer Firma und die Produkte aus dem erzgebirgischen Holzkunst-Handwerk.

Ich war unweigerlich fasziniert! Das hätte ich nie erwartet. Und schon gar nicht von einem Marketing-Strategen, der sich mit Büroeinrichtung und -ausstattung beschäftigt.

Aber egal! Dieser Verkäufer verstand (und versteht nach wie vor) sein Handwerk. Und er wird wohl jedem seiner potentiellen Kunden diese spezielle und ganz individuelle Aufwartung machen, bevor er seine eigenen Qualifikationen, Fähigkeiten und Kenntnisse aus seiner Branche anpreist, die jedem Büro von hohem Nutzen sein werden.

Die Sympathiewerte, die sich dieser Verkäufer (Bewerber) bei mir damit aufgebaut hatte, waren die entscheidenden Points, dass ich nicht nur sagte: "Okay, dann teste ich mal Ihren Bürostuhl.", sondern dass ich letztlich auch bereit war, dieses Produkt zu kaufen.

Auch ihr wollt eure hohen und vielseitigen Qualifikationen, Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse an das Unternehmen, für das ihr euch um eine Mitarbeit bewerbt, "verkaufen". Dann haltet es in eurem Anschreiben ebenso wie der besagte Bürostuhl-Verkäufer und würdigt erst einmal das Unternehmen mit seinem hervorragenden Ruf, seinen Produkten und Leistungen und seinen Erfolgen.

Wenn ihr das versäumt, verspielt ihr die wichtigsten Sympathiewerte überhaupt. Doch wenn ihr das in zwei oder drei Sätzen formuliert, ist euch der gelungene Nachweis am echten Interesse für das Unternehmen gewiss!

Und das wird keinen Personaler kalt lassen!

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Tilo