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schnufi
PostRank 1
Anmeldungsdatum: 10.12.2015
Beiträge: 4
Wohnort: Bülach
Guten Tag
Seit über 5 Jahren sind wir nach einer Arbeit am suchen mit x Absagen. Darf ich Sie um diese Beurteilung dieser Bewerbung bitten? Vielen Dank. Mir ist das nicht bewusst, einKomma zu setzen nach dem Sehr geehrter...
Sehr geehrter ......
Trotz meinen 56 Jahren will ich im Beruf noch viel bewegen.
Sie suchen einen Frühaufsteher, hier bin ich.(Im Inserat: Wenn Sie zudem ein Frühaufsteher sind...)
Seit längerem suche ich eine neue Herausforderung und aus diesem Grund spricht mich ihr Inserat an.
Mein frohes Gemüt sowie Sauberkeit, Pünktlichkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Verantwortlichkeit gehören zu meinen Stärken.
Zudem bringe ich jahrelange Reinigungserfahrung mit sowie selbstständigem Arbeiten oder in einem Team gewohnt bin.
Einen Umzug nach Baden ist absolut kein Problem, da ich mit meiner Familie sowieso im Begriff bin umzuziehen.
Wenn Sie sich einen pflichtbewussten, aufgestellten Mitarbeiter wünschen, der seine Arbeit mit grosser Begeisterung und Engagement erledigt ja dann sollten wir uns kennen lernen.
Ich freue mich Sie in einem Vorstellungsgespräch von meinen Fähigkeiten überzeugen zu können.
Mit freundlichen Grüssen
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Hallo Schufi,
Dein Anschreiben wird Deine Arbeitssuche in die Länge ziehen, weil Du Dich an keine Regeln hältst, die der heutige Zeitgeist für die Formulierung des Bewerbungsanschreibens vorgibt.
Schau mal zum linken Bildschirmrand. Dort sind Rubriken aufgelistet, die eine Menge guter Bewerbungs-Tipps bereithalten. Mach Dich hier schlau. Vor dem Erfolg kommt immer erst der Schweiß.
Selbst wenn ich Dir einen Text formulieren wollte, würden mir die üblichen Informationen fehlen:
1. Auf welches Stellenangebot (bzw. Job) bewirbst Du Dich?
2. Welche Anforderungen werden verlangt? Warum erfüllst Du diese?
3. Was hast Du in vergangenen Tagen gearbeitet?
4. Hast Du eine Ausbildung absolviert?
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Mit lieben Grüßen
Lichtgeist
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schnufi
PostRank 1
Anmeldungsdatum: 10.12.2015
Beiträge: 4
Wohnort: Bülach
Hallo
Weisst Du warum? In dieser Zeit hatten uns jenste Personen geholfen, von Privat bis Berater. Der einte so, der einte wiedersprach wieder vom anderen. Nein das macht man so etc.
Das versunsicherte mich dermassen. Auch zb. nach dem Sehr geehrte ein Komma zu setzen für mich total neu oder mach man das nur in DE? Also bei uns nicht bekannt.
Und immer nehme ich bezug auf das Inserat und versuche auch mit einem gewissen "Humor", wenn es passt, zu schreiben.
Danke
Cornelia
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Hallo Schnufi,
in der Tat gehen die Meinungen zum Teil auseinander, wenn es um das Bewerbungsanschreiben geht. Auch ich habe meinen eigenen Stil und weiche manchmal von den Regeln ab. Dafür habe ich meine Gründe, die mir die Personaler dieser Welt nicht krummnehmen.
Zitat:
Das versunsicherte mich dermassen. Auch zb. nach dem Sehr geehrte ein Komma zu setzen für mich total neu oder mach man das nur in DE? Also bei uns nicht bekannt.
Hier im Forum schreibt ein Mann namens "Elias12". Er ist Schweizer und setzt beispielsweise nach "Sehr geehrter Herr Launig" kein Komma und schreibt dann groß weiter. Anscheinend ist diese Schreibweise in der Schweiz so üblich. Deshalb würde ich diese Schreibweise so beibehalten.
Zitat:
Und immer nehme ich bezug auf das Inserat und versuche auch mit einem gewissen "Humor", wenn es passt, zu schreiben.
Humor in der Einleitung ist gut und zeigt, dass die "Chemie" bei der Bewerberin stimmen könnte. Der erste Satz hört sich wie eine Entschuldigung Deines Alters an. Du musst den Personaler nicht gleich mit der Nase darauf stoßen.
Auch bei den nächsten zwei Sätzen vermisse ich einen humoristischen Höhepunkt. Der erste Satz tönt eher schnodÂdeÂrig. Stattdessen lese ich, dass der (einzige) Grund der Bewerbung in der längeren Arbeitssuche liegt.
Glaubst Du wirklich, der Personaler wird Dich deshalb einstellen. Du musst ihm bessere Gründe liefern und für Deine Qualifikation und Stärken eine ansprechende Eigenwerbung betreiben.
Hier habe ich eine Einleitung verfasst, welche Deine Person bewirbt und etwas huÂmoÂrig rüberkommt.
Zitat:
Sehr geehrte Frau Miese-Peter
Es ist mir schnurzÂpiepÂegal, ob ich früh raus oder nachtaktiv sein muss — meine Dynamik kennt keine Uhrzeit. Mein Pflichtgefühl, Terminen nachzukommen und Zeitvorgaben einzuhalten, schon. Auch werde ich all meine innewohnenden Qualitäten gewinnbringend nutzen und beteuere Ihnen, mich mit Fleiß und TatÂkraft für Ihre ambitionierten Vorhaben starkzumachen.
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Gute Nacht - schlafe gut.
Mit lieben Grüßen
Lichtgeist
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Hallo Schnufi
Zitat:
Also es geht um die Bewerbung meines Mannes, gell? Also diesen Tipp mit dem Alter am Anfang gab uns einen Berater. Warum nicht gerade offen legen? Das teilte er uns mit.
Danke auch für Deine Ueberlegung. Ich schreibe es aber nicht immer.
Gerade weil es Unternehmen gibt, die das Alter als Hinderungsgrund für eine Einstellung sehen, solltest Du das Alter nicht in der ersten Zeile erwähnen. Die Möglichkeit, dass der Personaler Dein Anschreiben, nach dieser für ihn abwertenden Information auf den Absagen-Haufen legt, ist somit gegeben - und deshalb zu vermeiden.
Zitat:
Ich glaube, dass es nicht immer an dem Bewerbungsschreiben liegt sondern weil ab 50 bei uns niemand mehr zu arbeiten hat
Das ist nur die halbe Wahrheit. In den letzten zwei Jahren haben meine Schwägerin (die Arbeitsuchende, im Alter von 57 Jahren) und ich weit über einhundert Bewerbungen geschrieben. Davon haben sich ca. 70 % aller angeschriebenen Unternehmen gemeldet und in einem Vorstellungsgespräch die Eignung meiner Schwägerin geprüft.
Das zeigt mir, dass tatsächlich Interesse bestand, mit meiner 57-jährigen Schwägerin zusammenzuarbeiten - und das, obwohl sie ungelernt ist.
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Wenn ich Euch noch irgendwie helfen kann, lasse es mich wissen.
Hier sind ein paar Formulierungs-Möglichkeiten, an denen Du Dich zukünftig orientieren kannst:
Einleitung:
1. Bezug zum Unternehmen herstellen (was verbindet mich mit dem Unternehmen).
2. Das Unternehmen loben (nicht übertreiben).
3. Erwähnen, was ich für das Unternehmen leisten will (wie bringe/setze ich mich ein).
4. Qualifikation beschreiben (Darstellung Deiner(s) Kompetenzen/Fachkenntnisse/Know-hows).
5. Verständlich machen, dass Du wirklich Interesse an der angebotenen Stelle hast und Freude, Spaß wie auch Lust damit verbindest. Die Beschreibung Deiner Motivation sollte fühlbar werden.
6. Der Ansprechpartner(in) sollte persönlich angeschrieben werden (z. B., Sehr geehrter Herr Müller,)
Hauptteil:
1. Schilderung Deiner Qualifikation (was kann ich).
2. Aufzählung Deiner Tätigkeiten vergangener Tage (was habe ich gemacht).
3. Beteuerung Deiner Leistungsbereitschaft (was bringe ich dem Unternehmen).
4. Schilderung Deiner bewiesenen Stärken (was zeichnet mich aus).
Abschluss:
1. Ein freundlicher Abschlusssatz, der zeigt, dass Du Dich auf die Arbeit freust und richtig Bock drauf hast.
2. Bekundung Deiner Freude auf ein Vorstellungsgespräch.
3. Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“.
4. Postskriptum - dieses bleibt dem Personaler in Erinnerung.
Diese Ausdrucksweisen und Formulierungen sollten im Anschreiben keine Verwendung finden:
1. Ãœbertriebene Beschreibung der eigenen Vorteile, die man aus der Einstellung zieht.
2. Keine „Nullaussagen“ formulieren, z. B., „Allgemeine Bürotätigkeiten sind für mich selbstverständlich.“. Dieser Satz enthält keine verwertbare Information - besonders wenn ihn eine Büroangestellte(r) schreibt.
3. Keine Negativmotivation zu erkennen geben, z. B., „Ich habe bis zuletzt auf Besseres gehofft und ...“
4. Vermeide Negationen (keine, nicht / „Leider bringe ich keine Erfahrungen mit ...“ / „Da ich die Ausbildung nicht beendet habe ...“
5. Vermeide Negativa (Schattenseiten, Schwächen / „... der Umgang mit EDV-Programmen stellt für mich kein Problem dar“ Das Wort „Problem“ sollte in Deinem Vokabular fehlen.
6. Vermeide Redundanzen (das Vorhandensein von eigentlich überflüssigen Elementen, die für die Information nicht notwendig sind; überÂhäuÂfen mit Merkmalen; dopÂpelt geÂmopÂpelte Informationen.
7. Nicht im Konjunktiv schreiben (Nicht etwas nur mittelbar und ohne Gewähr beÂschreiÂben / „Über ein Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen“ / Die Wörter „könnte“ und „möchte“ sind auch verpönt).
8. Sätze nicht mit „Ich“ beginnen. Der Personaler glaubt sonst Du seiest egozentrisch.
9. „Ich hoffe“, ist eine Ausdrucksweise, die eine Unsicherheit erkennbar macht.
10. Nicht den Lebenslauf abschreiben. Manche Erwähnungen aus dem Lebenslauf, besonders die werbewirksamen und herausragenden Fakten, kannst Du benennen.
11. Nicht die Anforderungen aus dem Stellenangebot abschreiben. Wenn Du Dich auf diese beziehst, wähle andere Worte sonst wirkt die Formulierung einfalls- und lustlos. Der Personaler erkennt darin, dass der Bewerber(in) sich wenig bemüht hat, und schließt so auf Deine Arbeitsweise.
12.Vermeide Passivformen. Schreibe (bespielsweise) nicht: „Durch die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Maschinenbautechniker konnte ich mein Fachwissen in verschiedenen Bereichen erweitern.“, sondern, „Durch meine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Maschinenbautechniker erweiterte ich mein Fachwissen in verschiedensten Bereichen.“
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Ich wünsche Euch viel Erfolg und gutes Gelingen bei Deiner Formulierung und bin gespannt auf die Ergebnisse.
Mit lieben Grüssen
Lichtgeist
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schnufi
PostRank 1
Anmeldungsdatum: 10.12.2015
Beiträge: 4
Wohnort: Bülach
Hallo Lichtgeist
Vielen, vielen Dank und werde mir die Tipps zu herzen nehmen, da ich auch gewillt bin immer wieder was dazu zu lernen.
Bei uns ist der Schweiz ist es Statistik und erwiesen, leider mit über 50! Aber langsam kommt, wie in DE, die Umdenkung.
Wir geben einfach nicht auf.
Ein schönes Weekend und nochmals vielen Dank auch für Deine Zeit und Danke für diese Plattform. Entdeckt diese zufällig beim googeln
Cornelia
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Liebe Cornelia
Wenn ich Euch etwas helfen konnte, freut mich das sehr. Dass Du unsere Tipps in Dein Anschreiben mit einbeziehen willst, finde ich gut - ebenso Dein Bestreben, etwas Neues dazuzulernen.
Auch in Deutschland sind ältere Arbeitnehmer nicht so begehrt wie jüngere. Doch aufgrund der "geringen" Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen niedrigen Verfügbarkeit von jungen Arbeitnehmern, werden ältere Arbeitsuchende (auch wegen ihrer Berufserfahrungen) immer öfter eingestellt.
Da Ihr nahe der deutschen Grenze lebt, gebe ich Euch den Rat, eine Arbeitsaufnahme in Deutschland anzustreben. Allerdings kenne ich mich nicht mit den bürokratischen Hürden aus und weiss deshalb nicht, ob es überhaupt möglich ist, einen Arbeitsplatz in Deutschland so einfach zu besetzen.
Noch einen Tipp: Eure Anschreibentexte könnt Ihr hier auf Fehler prüfen lassen (ist kostenlos, ohne Anmeldung, geht schnell): [Link nur für registrierte Nutzer sichtbar]
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Auch ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und den Erhalt Eures Kampfgeistes.
Gehabt Euch wohl. Bis dann.
Mit lieben Grüssen (auch an Deinen Mann)
Lichtgeist
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jimmy
PostRank 3
Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 12
Na ja online kommt man meist gut weiter _________________ Mich kriegt ihr nicht, ich bin frei wie der Wind.
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