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SkyBlue91
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 3
Hallo liebes Forum,
wer sich meine "Andere Art von Bewerbung" schon durchgelesen hat sieht wie verzweifelt ich bin.
Ich würde gerne eure Meinung dazu wissen. Zusätzlich dazu wären evtl. alternative Vorschläge ebenfalls top! Ich weiß einfach nicht weiter. Bin da wohl ein schwieriger Fall aber damit ihr besser bescheid wisst erzähle ich euch ein wenig von meiner Person.
Ich bin 24 und seit Oktober 2013 arbeitslos. 2007 habe ich meinen Hauptschulabschluss gemacht und 2009 meinen Realschulabschluss in Fachrichtung Metalltechnik, danach habe ich eine Ausbildung zum Oberflächenbeschichter angefangen, wurde aber nach 3 Monaten innerhalb der Probezeit gekündigt und von da an gings Berg ab. Dann war ich erst einmal ein paar Monate arbeitslos hab danach bisschen gejobbt aber das war ne Sklavenfabrik und dann hab ich gekündigt. Irgendwann dachte ich mir ich verbessere meinen Bildungsabschluss und mache ein Berufskolleg. Habe das BK Informatik gemacht und nach dem bestandenen 1. Jahr habeich gemerkt das es nichts für mich ist und ins kaufmännische gewechselt. Dies habe ich besser gemeistert, jedoch waren meine Hauptfächer nicht so dolle und stand wegen Deutsch auf der Kippe, da mein Deutschlehrer passenderweise ausländerfeindlich ist habe ich natürlich nicht weiter machen können. Anschließend habe ich in den letzten Jahren viel Zeit in mehreren berufsvorbereitenden Maßnahmen verbracht, die ebenfalls nichts ergaben. Nun sitze ich da und blicke in meine ungewisse Zukunft. Das Jobcenter würde mich zu gern für immer in einen minderwertigen Beruf abschieben und es dabei belassen. Ich möchte jedoch eine kehrt wende und eine Ausbildung und das ist mein gutes Recht aber die meinen ich soll mich auf helferjobs etc bewerben und in der Zeitarbeit vergammeln. Hinzu kommt noch das ich nicht körperlich arbeiten kann. (Anfang April werde ich mehr wissen -> Voruntersuchung). Ich bin deshalb und auch vor der Krankheitsgeschichten sehr am kaufmönnischen interessiert, jedoch kein Einzelhandel. Dieser Markt ist natürlich überfüllt aber vielleicht kann einer von euch mir einen Rat geben. Ich weißs auch nicht mehr was ich machen soll. Sich auf normale art zu bewerben bringt nichts. Habs auch mal versucht persönlich vorbei zu gehen fanden das immer toll die leute aber kam trotz allem nie was zurück.
Die Bewerbung:
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Bürokaufmann
Sehr geehrter Herr Mustermann,
Ich möchte anders beginnen als der größte Prozentsatz Ihrer Bewerber. Ich bin 24 Jahre alt, momentan arbeitssuchend und das seit Oktober 2013. Mein Zeugnis ist nicht sehr vielversprechend genau wie mein Lebenslauf, deshalb versuche ich Sie auf nicht konventionelle Art zu überzeugen mir eine Chance zu geben bevor Sie mir eine Absage erteilen. Der Grund für diesen langen Zeitraum der Arbeitslosigkeit ist nicht einfach zu definieren. Schlicht und einfach ein Resultat von negativen Kausalitätsketten, die mich in diese missliche Lage gebracht haben. Ich bin schon seit langem an den Punkt angelangt einen komplett anderen Weg einzuschlagen, jedoch wird mir jegliche Chance dazu verweigert. Mein Leben auf eine solide Basis zu stellen hat für mich oberste Priorität, deshalb suche ich einen Betrieb der mir diese Chance ermöglicht eine bessere Seite von mir zu zeigen, wie sie schwarz auf weiß nicht zu sehen ist. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden in bewerbungstechnischer Hinsicht ebenfalls etwas Neues zu versuchen damit mein Schreiben endlich Anklang findet. In jeder Bewerbung füge ich hinzu, dass ich zu jederzeit ein Praktikum absolvieren könnte um die Menschen von meiner Arbeitsweise und Person zu überzeugen und dennoch wurde mir diese Möglichkeit verwehrt.
Falls dieses Schreiben Sie inspiriert haben sollte, haben Sie den ersten Schritt gewagt und geben einem jungen Mann Hoffnung für seine ungewisse Zukunft, die er schon längst begraben hatte. Mir ist durchaus klar wie meine Zeugnisse, der Lebenslauf und die lange Arbeitslosigkeit auf Sie mögen wirken, genau wie dieses Schreiben und in der Tat Sie haben recht. Ich bin verzweifelt.
Trotz allem bin ich sehr interessiert an dem Beruf. Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können habe ich mir Grundkenntnisse aneignen können.
Warum kaufmännisch?
• Ich bringe erste sichere Kenntnisse aus dem kaufmännischen Berufskolleg mit
• Mit den MS Office-Programmen Word, Excel und PowerPoint kann ich umgehen
• Ich bin gut im Organisieren, flexibel, kreativ und kommunikativ
• Ich erledige gerne vielseitige Arbeiten
Ich bedanke mich im Voraus für ihre Mühen und bin in freudiger Erwartung einer Antwort, selbst wenn diese nicht in meinen Augen positiv ausfallen sollte.
Hochachtungsvoll und mit freundlichen Grüßen
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Hallo SkyBlue91,
ja, manchmal erfordern außergewöhnliche Umstände, außergewöhnliche Maßnahmen. 
Zitat:
Ich möchte anders beginnen als der größte Prozentsatz Ihrer Bewerber. Ich bin 24 Jahre alt, momentan arbeitssuchend und das seit Oktober 2013. Mein Zeugnis ist nicht sehr vielversprechend genau wie mein Lebenslauf, deshalb versuche ich Sie auf nicht konventionelle Art zu überzeugen mir eine Chance zu geben bevor Sie mir eine Absage erteilen.
Ob Deine Lösung die Richtige ist, wage ich zu bezweifeln. Hier versprühst Du die Botschaft, ich bin nichts, ich kann nichts und erbitte mir trotzdem eine Chance. Hier steht kein Grund, die den Personaler überzeugen könnte, Dir eine Ausbildung zu ermöglichen. 
Zitat:
Der Grund für diesen langen Zeitraum der Arbeitslosigkeit ist nicht einfach zu definieren. Schlicht und einfach ein Resultat von negativen Kausalitätsketten, die mich in diese missliche Lage gebracht haben.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen und ich zweifele Deine Begründung an. Der Personaler wird das Gleiche tun.
Zitat:
Ich bin schon seit langem an den Punkt angelangt einen komplett anderen Weg einzuschlagen, jedoch wird mir jegliche Chance dazu verweigert.
Die bösen, bösen Personalchefs sind wieder mal an allem Schuld ...
Zitat:
Mein Leben auf eine solide Basis zu stellen hat für mich oberste Priorität, deshalb suche ich einen Betrieb der mir diese Chance ermöglicht eine bessere Seite von mir zu zeigen, wie sie schwarz auf weiß nicht zu sehen ist.
Deine persönlichen Belange werden der Firma egal sein. Die wollen sich auch keine "Problemfälle" ins Haus holen, sondern Auszubildende, die wie Ausgelernte arbeiten - zum Lohn eines Lehrlings. Schreibe lieber etwas, was dem Unternehmen, durch Deine Einstellung, einen Gewinn bringt.
Zitat:
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden in bewerbungstechnischer Hinsicht ebenfalls etwas Neues zu versuchen damit mein Schreiben endlich Anklang findet.
Die Nachricht hier: Ich bin schlecht und will es Euch trotzdem als positiv verkaufen.
Zitat:
In jeder Bewerbung füge ich hinzu, dass ich zu jederzeit ein Praktikum absolvieren könnte um die Menschen von meiner Arbeitsweise und Person zu überzeugen ...
Das ist genau das richtige Postskript. 
Zitat:
Falls dieses Schreiben Sie inspiriert haben sollte, haben Sie den ersten Schritt gewagt und geben einem jungen Mann Hoffnung für seine ungewisse Zukunft, die er schon längst begraben hatte. Mir ist durchaus klar wie meine Zeugnisse, der Lebenslauf und die lange Arbeitslosigkeit auf Sie mögen wirken, genau wie dieses Schreiben und in der Tat Sie haben recht. Ich bin verzweifelt.
Weinerliche Rechtfertigungen und bettelbriefmäßige Formulierungen helfen, meinem Erachten nach, nicht weiter.
Zitat:
Trotz allem bin ich sehr interessiert an dem Beruf. Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können habe ich mir Grundkenntnisse aneignen können.
Warum kaufmännisch?
• Ich bringe erste sichere Kenntnisse aus dem kaufmännischen Berufskolleg mit
• Mit den MS Office-Programmen Word, Excel und PowerPoint kann ich umgehen
• Ich bin gut im Organisieren, flexibel, kreativ und kommunikativ
• Ich erledige gerne vielseitige Arbeiten
Das ist der richtige Weg. Weise auf Deine Qualifikation sowie Deine (authentifizierten, bewiesenen) Stärken hin.
Zitat: Ich bedanke mich im Voraus für ihre Mühen und bin in freudiger Erwartung einer Antwort, selbst wenn diese nicht in meinen Augen positiv ausfallen sollte.
Du glaubst selber nicht an Dich. Warum sollten es dann andere tun? Dass Du mit einer Absage rechnest, lässt tief blicken.
Zitat:
Hochachtungsvoll und mit freundlichen Grüßen
Klingt echt spießig oder eher amtlich.
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Meine Tipps:
Zuerst solltest Du zu Dir stehen, an Dich glauben und Deine Vergangenheit akzeptieren. Im Leben läuft nicht immer alles so, wie man sich das vorstellt. Das hast Du auf Deinem Weg der Selbstfindung auch herausgefunden. Deine Stärken hast Du allerdings auch kennengelernt (kaufmännischer Bereich). Auf diese solltest Du Dich konzentrieren. Ich empfehle Dir einen Deutschkurs auf der Volkshochschule. Mit diesem Zertifikat kannst Du beim Personaler glänzen. Er erkennt, dass Du gewillt bist, an Dir zu arbeiten und Deine Schwächen in Stärken zu wandeln.
Ich bin durchaus der Meinung, dass ein junger Mensch das Recht hat, sich eine gewisse Zeit auszuprobieren. Deshalb sehe ich Deinen Lebenslauf nicht allzu dramatisch. Bei meiner Frau arbeitet ein junger Mann (27) als Auszubildender, der einen ähnlichen Lebenslauf wie Du hat. Er ist mittlerweile der Klassenprimus und sagt den alt eingesessenen Mitarbeitern (auf charmante Art) wo es lang geht. Bei manchen fehlt der Groschen etwas später.
Deshalb gehe nicht vergrämt durchs Leben, denke positiv, trete vor allem selbstbewusst auf und verkaufe Dich entsprechend. Nur wenn Du an Dich glaubst, werden auch andere an Dich glauben.
Die Einleitung:
.. oder die Kunst, den Personaler zu überzeugen, trotz eines kanÂtigen Lebenslaufes:
Ich denke auch, dass das Anschreiben etwas aus dem Rahmen fallen kann. Allerdings würde ich versuchen, die Schwächen als Stärken zu verkaufen. Dann kannst Du auch Deine kaufmännische Begabung zeigen. Das heißt im Folgenden:
- positive Erklärung Deines beruflichen Werdegangs
- positive Beschreibung Deiner Kaufmannsbegabung, und wie es dazu gekommen ist
- Erklärung, wie Du Dich und warum Du Dich für das Unternehmen starkmachst.
- manchmal ist eine Einstellung mit einer Auslage verbunden (z. B., Deutschkurs). Hier würde ich Bereitschaft signalisieren.
Der einzige Grund, warum Dich ein Unternehmen einstellt, ist das Trachten nach Gewinn. Diesen Grund musst Du liefern. Ein Beispiel, welches Du gerne verwenden darfst.
Zitat:
Sehr geehrter Herr Krämer,
nach der Phase meiner Selbstfindung, bin ich mit mir im Reinen und weiß was ich will, bzw., was ich nicht will. Weil ich in einem erweiterten Bildungsabschluss meine Neigung und Begabung im kaufmännischen Bereich entdeckt habe, antworte ich Ihnen auf Ihr chancenreiches Ausbildungsangebot.
Der Ausbildung in Ihrem Unternehmen werde ich mit Verve nachgehen und meine ganze Energie, die Gesamtheit meiner verfügbaren Mittel sowie all meine Zeit in den Dienst Ihres Hauses stellen — um als erfolgreicher Mitarbeiter Achtung zu erlangen und einen glücklichen Abschluss zu erzielen. Diese Beteuerung versichere ich Ihnen inständig und bin bereit, alle Auflagen, die Sie fordern, zu erfüllen.
Fortsetzung folgt ...
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SkyBlue91
PostRank 1
Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 3
Konnte nicht so schnell antworten, war in letzter Zeit etwas beschäftigt.
Ich bedanke mich für diese "forensische" Analyse.
Zitat: Die Nachricht hier: Ich bin schlecht und will es Euch trotzdem als positiv verkaufen.
Hier liegt ein Missverständnis vor. Ich bin gut! Nur sehen das die Leute nicht. Mitleid wollte ich nicht erwecken aber verständlich bei meiner Formulierung.
Aber ich versteh nicht wieso ich einen Deutschkurs belegen sollte?!?! Das ergibt keinen Sinn für mich. Ich würde es verstehen wenn ich der deutschen Sprache nicht oder nur mäßig mächtig wäre aber nein so doch nicht 
Aber deine Einleitung gefällt mir sehr gut, könnte man fast übernehmen mit ein paar Verbesserungen.
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Die Bewerbung ist zwar anders aber du versuchst eig. nur deine aktuelle Lage zu erklären und zu entschuldigen. Du willst kein Mitleid aber es hört sich einfach danach an. Deine Verzweiflung ließt man raus.
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Hallo SkyBlue91,
keine Ursache, es war mir ein Vergnügen.
Zitat:
Aber ich versteh nicht wieso ich einen Deutschkurs belegen sollte?!?! Das ergibt keinen Sinn für mich. Ich würde es verstehen wenn ich der deutschen Sprache nicht oder nur mäßig mächtig wäre aber nein so doch nicht
Der Grund sind Deine eigenen Aussagen: "... jedoch waren meine Hauptfächer nicht so dolle und stand wegen Deutsch auf der Kippe ..."
Wenn Du also eine schlechte Deutschnote hast, kannst Du dem Personaler mit einem Deutschkurs beweisen, dass Du an Dir arbeitest.
Die Anforderungen für Bürokaufleute sind recht hoch (laut meiner Internetrecherche). Zum Beispiel werden da gute Realschulabschlüsse oder die Fachhochschulreife (Fachabitur) sowie Abschlüsse der höheren Handelsschulen verlangt. Wenn Du dem Personaler nichts anbieten kannst, um ihn zu überzeugen, Dich einzustellen, sind Deine Chancen eher gering.
Hier habe ich die Einleitung, die Du gerne verwenden kannst, etwas gefälliger um geschrieben. Sie weißt jetzt, u. a., mehr auf Deine Qualifikation hin:
Zitat:
Sehr geehrter Herr Krämer,
nach der Phase meiner Selbstfindung bin ich mit mir im Reinen und weiß, was ich will, bzw., was ich nicht will. Weil ich in einem erweiterten Bildungsabschluss solide Grundkenntnisse im kaufmännischen Bereich mit Freude erworben und so meine Ader entdeckt habe, antworte ich Ihnen auf Ihr chancenreiches Ausbildungsangebot.
Der Ausbildung in Ihrem Unternehmen werde ich mit Verve nachgehen und meine ganze Energie, die Gesamtheit meiner verfügbaren Mittel sowie all meine Zeit, in den Dienst Ihres Hauses stellen — um als erfolgreicher Mitarbeiter Achtung zu erlangen und einen glücklichen Abschluss zu erreichen. Diese Beteuerungen versichere ich Ihnen inständig und bin bereit, für diese ambitionierten Ziele, fleißig zu arbeiten.
Im Hauptteil beschreibst Du Deine Qualifikation, die Du durch den erweiterten Bildungsabschluss (oder sonst wo) im kaufmännischen Bereich erworben hast. Auch Deine Informatik- und Computerkenntnissen kannst Du hier beschreiben:
Auf Soft Skills würde ich verzichten, weil alle Deine guten Eigenschaften durch das Anschreiben erkennbar sind, ohne diese zu beschreiben. Diese wären:
Ich habe Dich als sympathischen Menschen beschrieben, der durch das strukturierte Anschreiben erkennen lässt, dass er auch sonst strukturiert arbeiten kann.
Des Weiteren spricht das fehlerlose (meinem Erachten nach) Anschreiben für Dich sowie Deine ansprechende Diktion.
Der Abschluss könnte folgendermaßen aussehen:
Zitat:
Die Gedanken verlieren sich jetzt in der froh geÂlaunten Vorstellung meiner Ausbildung, die sich durch positive Ergebnisse zur Reife entwickelt. Deshalb freue ich mich auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Krämer GmbH. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch nehme ich mit hochgestimmter Vorfreude gerne an.
Mit besten Empfehlungen und freundlichen Grüßen
SkyBlue91
Anlagen
PS: Um meine Eignung zu belegen, bin ich für ein Praktikum in Ihrem Unternehmen jederzeit bereit.
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Nun fasse ich alle Beispiele zusammen, sodass ein Anschreiben daraus wird:
Zitat:
Bewerbung für eine Ausbildung zum Kaufmann – Büromanagement
Ihr Ausbildungsangebot auf jobboerse.arbeitsagentur.de, Referenznr.: 1234567890
Sehr geehrter Herr Krämer,
nach der Phase meiner Selbstfindung bin ich mit mir im Reinen und weiß, was ich will, bzw., was ich nicht will. Weil ich in einem erweiterten Bildungsabschluss solide Grundkenntnisse im kaufmännischen Bereich mit Freude erworben und so meine Ader entdeckt habe, antworte ich Ihnen auf Ihr chancenreiches Ausbildungsangebot.
Der Ausbildung in Ihrem Unternehmen werde ich mit Verve nachgehen und meine ganze Energie, die Gesamtheit meiner verfügbaren Mittel sowie all meine Zeit, in den Dienst Ihres Hauses stellen — um als erfolgreicher Mitarbeiter Achtung zu erlangen und einen glücklichen Abschluss zu erreichen. Diese Beteuerungen versichere ich Ihnen inständig und bin bereit, für diese ambitionierten Ziele, fleißig zu arbeiten.
Im Hauptteil beschreibst Du Deine Qualifikation, die Du durch den erweiterten Bildungsabschluss (oder sonst wo) im kaufmännischen Bereich erworben hast. Auch Deine Informatik- und Computerkenntnisse kannst Du hier beschreiben:
Die Gedanken verlieren sich jetzt in der froh geÂlaunten Vorstellung meiner Ausbildung, die sich durch positive Ergebnisse zur Reife entwickelt. Deshalb freue ich mich auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Krämer GmbH. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch nehme ich mit hochgestimmter Vorfreude gerne an.
Mit besten Empfehlungen und freundlichen Grüßen
SkyBlue91
Anlagen
PS: Um meine Eignung zu belegen, bin ich für ein Praktikum in Ihrem Unternehmen jederzeit bereit.
Ich habe Dich hier als positiven, lebensbejahenden Menschen dargestellt, der richtig Bock drauf hat, diese Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Das Anschreiben hebt sich trotzdem von der Masse ab und enthält Elemente, die nicht üblich, aber durchaus vertretbar sind - ohne dabei anzuecken.
Du musst das Anschreiben noch mit Deinen eigenen Daten und Fakten versehen. Gerne bin ich auch bereit, Deinen Hauptteil, den Du noch formulieren musst, zu korrigieren.
Ich hoffe, dass meine Hilfe ankommt und Du erkennst, dass es besser ist, die "Altlasten" zu vergessen und nicht zu klagen oder anzuklagen. Eine zukunftsorientierte, freundliche Formulierung, die zeigt, dass Du wirklich großes Interesse an der Ausbildung hast und bereit bist, dafür etwas einzusetzen, ist der richtige Weg.
Mit lieben Grüßen
Senfgeber
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Lieber Bewerber,
ich möchte dir ein paar Tips geben, wie du dein Anschreiben stilistisch optimieren könntest.
Zunächst einmal mein erster Eindruck: Du stellst deine verzweifelte Lage von vorn herein als problematisch dar, wovon ich dir grundsätzlich abraten würde, denn wer möchte sich schon auf jemanden verlassen, der seine Lebenssituation nicht bewältigt und nur an das Mitgefühl appelliert. Du bittest ja nicht um Almosen, sondern willst eine Chance. Deshalb solltest du dem Leser etwas anbieten und nicht nur auf die Gütigkeit hoffen.
Was ich verändern würde:
1. Der Einleitungssatz sollte etwas ungewöhnliches und pfiffiges SEIN, statt nur Unkonventionalität anzukündigen! Schreib etwas weniger eindringliches wie z.B. einen Sinnspruch oder ein Zitat, was sich auf deine Person anwenden lässt.
Z.B.: Die uralte Weisheit "Beatus ille qui procul negotiis" besagt, dass glücklich sei, wer fern den Geschäften (Horaz, um 50 v.Chr.). Nach einiger Zeit der Besinnung, habe ich festgestellt, dass diese Weisheit für mich persönlich nicht zutreffend ist. Ich bin 24 Jahre alt und habe nach einer beruflichen Durststrecke entschieden, meiner Karriere einen neuen Anstoss zu geben und mich voller Tatendrang auf die Suche nach einer Herausforderung begeben...
Such dir ein schlagfertiges Zitat heraus, bspw. von der Seite: [Link nur für registrierte Nutzer sichtbar] oder etwas aus deinem persönlichen Erfahrungsbereich.
2. Du zeigst keine Eigenverantwortung, sondern machst andere, äußere Umstände für deine berufliche Krise verantwortlich. Das kommt ganz schlecht an!!! Damit vermittelst du den Eindruck nicht in der Lage zu sein, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen, und das sagt über dich aus: Ich brauche eine Chance von euch und kann nicht garantieren, dass ich sie zu nutzen weiß, wenn ihr sie mir gebt.
Wenn du deine andauernde Arbeitssuche anführst, ohne eine Begründung anzugeben, wirkt das nicht vertrauensstiftend. Also nimm den Satz mit den schwer definierbaren Gründen und Kausalketten raus! Das ist nichtssagend und klingt wie eine faule Ausrede.
Nimm deine berufliche Durststrecke als motivationssteigerndes Argument, um zu betonen, dass du deine Chance definitiv ergreifen wirst und sie sich auf dich als überaus engagierten, enthusiastischen und hochmotivierten Mitarbeiter freuen können!
3. Du bezeichnest deine Zeugnisse und Lebenslauf etc. als nicht vielversprechend. Das würde ich so formulieren, dass du auf dem Papier weniger vorzuweisen hast, als du tatsächlich mitbringst ... (weshalb du es auf unkonventionelle Weise versuchst...)
Den Satz find ich gut: Mein Leben auf eine solide Basis zu stellen hat für mich oberste Priorität, deshalb suche ich einen Betrieb der mir diese Chance ermöglicht eine bessere Seite von mir zu zeigen, wie sie schwarz auf weiß BISHER NOCH nicht zu sehen ist.
Man könnte noch hinzufügen: "Es ist mir ein dringendes Anliegen meine Fähigkeiten und Kompetenzen auszubauen und mein Engagement in Ihr Unternehmen einzubringen, das für mich ein wahrhaftiger Glückstreffer wäre!"
Dann schreib ein paar Sätze, die sich auf das Unternehmen und das Stellenangebot beziehen. Sag ganz deutlich, warum dieser Betrieb ein optimales Arbeitsumfeld für dich wäre, und was du ihnen entgegenbringst. Mit deinen Fachkenntnissen könntest du noch ein bißchen auftrumpfen, sodass man v.a. sieht, dass du die in der Stellenausschreibung geforderten Voraussetzungen mitbringst!
Insgesamt rate ich dir, die Mitleidstour weniger offensichtlich zu machen und lieber ein bißchen Optimismus und Motivation durchleuchten zu lassen, sodass man dich weniger bedauert und dir mehr zutraut!
Ich drück dir fest die Daumen!!
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