Hobbys im Lebenslauf

Wie werden Hobbys im Lebenslauf angegeben? Für welche Bewerber ist die Angabe interessant und welche Freizeitaktivitäten sollten besser nicht genannt werden? Tipps, Hinweise und praktische Beispiele zur Formulierung.

Hobbys im Lebenslauf

Angabe von Freizeitaktivitäten im tabellarischen Lebenslauf – mit Formulierungsbeispielen

Autor: Dipl.-Wirt.-Inf.
Beitrag aktualisiert: 28.06.2020
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Wofür ist die Angabe der Hobbys im Lebenslauf wichtig?

Hobbys zeigen Ihre Interessen und sind damit Ausdruck der Persönlichkeit. Ihre Leidenschaften können sich zudem positiv auf die Eignung für eine angestrebte Stelle oder eine Ausbildung auswirken. Exotische und spannende Freizeitaktivitäten wecken beim Leser unter Umständen so viel Neugierde, dass der Arbeitgeber den Bewerber unbedingt persönlich kennenlernen will.

Ihrer Freizeitgestaltung sollte im Lebenslauf aber nicht ein zu großer Fokus eingeräumt werden. Angaben dazu dienen lediglich als Ergänzung. Kern des Lebenslaufs bleibt die lückenlose Darstellung des beruflichen und persönlichen Werdegangs.

Auch wenn es durchaus verlockend ist, erfinden Sie kein Hobby, nur weil Sie der Meinung sind, dass sich eine bestimmte Aktivität positiv auf Ihre Eignung auswirken könnte! Im Vorstellungsgespräch wird regelmäßig nach Einzelheiten gefragt, sei es auch nur um dem Bewerber im Small-Talk die Nervosität nehmen zu wollen. Wenn sich ein Hobby dann als Lüge entpuppt, wirkt sich das nachteilig auf den ganzen Bewerbungsprozess aus. Stellen Sie sich vor, Sie geben „Lesen“ als Hobby an, können aber keines der Bücher benennen, das Sie zuletzt gelesen haben? Wie würden Sie als Personaler reagieren?

Zudem sollten Sie natürlich imstande sein, zu erklären, warum Sie ein bestimmtes Hobby überhaupt betreiben.

Obwohl Freizeitaktivitäten in vielen Lebensläufen aufgeführt werden, sind sie kein Muss. Sie sollten auch nicht dazu missbraucht werden, einen vermeintlich leeren Lebenslauf mit Informationen füllen zu wollen. Erweitern Sie lieber Ihre beruflichen Stationen mit Beschreibungen und zusätzlichen Erläuterungen. Bei Schülern bieten sich dazu die Lieblingsfächer aus der Schule oder Praktika und Nebenjobs an.

Welche Bewerber sollten Angaben zur Freizeitgestaltung machen?

Hobbys werden meist als Ausgleich für fehlende Berufserfahrungen angegeben. Zu den Zielgruppen dieser Information gehören daher Schüler, die sich um ein Schülerpraktikum oder um eine Ausbildung bewerben, sowie Berufseinsteiger und Quereinsteiger.

Berufserfahrene oder Führungskräfte, die sich für höhere Hierarchie-Ebenen interessieren, sollten dagegen auf die Angabe von Freizeitaktivitäten verzichten. Dort gilt es, mit konkreten Kenntnissen, Erfahrungen und Erfolgen zu punkten. Natürlich gibt es auch Ausnahmen! Wenn sich ein Hobby positiv auf die Stelle auswirkt, weil Sie dadurch zum Beispiel mit einer bestimmten Kundenklientel in Kontakt kommen, kann die Angabe Ihnen durchaus Vorteile verschaffen.

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Welche Hobbys bieten sich an?

Generell sollten Sie keine ausführliche Auflistung aller Ihrer Freizeitaktivitäten durchführen. Wie bereits erwähnt, sind nur diejenigen Hobbys für den Lebenslauf interessant, die Ihnen einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern verschaffen.

Hobbys können aber auch dazu genutzt werden, um persönliche Eigenschaften (Softskills) oder fachliche Kompetenzen (Hardskills) zu belegen. So zeigt ein über 40-jähiger durch aktives Betreiben einer Sportart, dass er auf seine körperliche Fitness achtet. Kochen und Zeichnen zeugt von Kreativität. Mannschaftssportarten belegen Ihre Teamfähigkeit und Ihren Ehrgeiz. Bei Schülern kann auch eine Tätigkeit als Schülersprecher oder als „Nachhilfelehrer“ durchaus interessant sein. Schließlich zeigt man damit Verantwortungsbewusstsein und Fachkompetenz. Eine Mitgliedschaft in einem Verein zeugt dagegen von Engagement und Regelmäßigkeit. Hier macht es dann auch Sinn, dass Hobby im Bewerbungsanschreiben zu nennen.

Besonders wichtig ist die Ausübung von Ehrenämtern. Wir empfehlen Ihnen jedoch, Ehrenämter aufgrund der Wichtigkeit nicht als „Hobby“ zu bezeichnen, sondern im tabellarischen Lebenslauf in einer eigenen Rubrik mit dem Namen „Ehrenamtliche Tätigkeiten“ oder „Engagement“ hervorzuheben (mehr dazu im Beitrag Gliederung des Lebenslaufs).

Welche Hobbys sollte man besser nicht nennen?

Natürlich gibt es auch Hobbys, die man besser nicht erwähnen sollte.

Dazu gehören:

  • Zeitaufwendige Hobbys
    Diese spannen den Arbeitnehmer sehr stark ein und der Arbeitgeber wird sicher niemanden einstellen, der aufgrund seiner Hobbys ständig ausgelastet und ausgepowert ist. Schließlich ist der Arbeitgeber auf die optimale Leistungsfähigkeit und Flexibilität des Arbeitnehmers angewiesen.
  • Risikosportarten
    Probleme kann es auch bei der Angabe von Risikosportarten und Extremsportarten geben, da diese mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden sind. Unter solche Sportarten fallen zum Beispiel Free Climbing und Base Jumping. Für den Arbeitgeber kann hier schnell der Eindruck entstehen, dass der Arbeitnehmer aufgrund der Sportart hin und wieder durch Krankheit oder Unfall ausfallen wird.
  • Allgemeine Aktivitäten
    Auch auf allgemeine Freizeitaktivitäten, wie „Freunde treffen“, „Computer“ und „Musik hören“ sollte verzichtet werden. Damit zeigt der Bewerber nur, dass er normale Freizeitaktivitäten für so spannend hält, dass er damit Platz im Lebenslauf verschwendet.

Wie werden Hobbys im tabellarischen Lebenslauf nun aufgeführt?

Die Auflistung kann:

  • in einer eigenen Kategorie
  • oder als Unterrubrik zu einer bestehenden Kategorie

erfolgen.

Jedes Hobby sollte dabei möglichst detailliert benannt sein. „Sport“ sagt zum Beispiel für sich allein recht wenig aus. Beschreiben Sie daher die Sportart und geben Sie an, in welchem Verein und an welcher Position Sie spielen. Dann kann sich der Leser auch eher etwas darunter vorstellen. Ein weiteres Negativbeispiel wäre „Computer“. Was soll der Leser unter „Computer“ verstehen? Wird am PC vorwiegend gespielt oder wird die Vereinsseite programmiert (also gearbeitet)? Je nachdem, was der Fall ist, wird die Angabe vom Leser positiv oder negativ gewertet.

Insgesamt sollten die Hobbys auf ein gesundes Maß von zwei bis vier Aktivitäten begrenzt werden.

Auflistung in einer eigenen Kategorie

Die Kategorie wird meist als „Hobbys“, „Interessen“ oder „Freizeitaktivitäten“ bezeichnet. Sie ist die letzte Kategorie im tabellarischen Lebenslauf.

Wenn Sie sich für die Überschrift „Hobbys“ entscheiden, achten Sie bitte auf die korrekte Rechtschreibung. In vielen Lebensläufen ist eine Kategorie mit dem Name „Hobbies“ zu sehen. Im der deutschen Sprache lautet die Mehrzahl von Hobby allerdings „Hobbys“! Nur im englischen Sprachgebrauch wird bei Wörtern, die auf –y enden, der Plural mit –ies gebildet.

Praktisches Beispiel:

Hobbys

Webprogrammierung:

Administration der Vereinsseite Muster auf Basis Typo3 CMS

Fußball:

Innenverteidiger beim 2. SSV Traktor Schmölln in der Regionalliga

Auflistung als Unterrubrik

Es gibt auch die Möglichkeit, die Freizeitaktivitäten in einer bereits bestehenden Rubrik als weiteren Unterpunkt, neben bspw. Sprachkenntnissen und EDV-Kenntnissen aufzuführen. Das bietet sich dann an, wenn es sich bei den anderen Kenntnissen aufgrund des begrenzten Umfangs nicht lohnt, eine eigene Kategorie zu eröffnen. Sie sparen damit also Platz.

Praktisches Beispiel:

Kenntnisse und Interessen

EDV-Kenntnisse:

Adobe Photoshop CS3 (sehr gut), MySQL (sehr gut), PHP (gut)

Sprachkenntnisse:

Englisch (verhandlungssicher), Französisch (Grundkenntnisse)

Hobbys:

Fußball (Innenverteidiger beim 2. SSV Traktor Schmölln in der Regionalliga), Webprogrammierung (Administration der Vereinsseite XYZ auf Basis Typo3 CMS)

Fazit:

Für welche Darstellung Sie sich auch entscheiden, achten Sie darauf, Ihre Hobbys auf die angestrebte Stelle anzupassen. Durch den gezielten Einsatz der eigenen Hobbys kann eine Bewerbung durchaus positiv beeinflusst werden. Freizeitaktivitäten sollten jedoch niemals im Vordergrund stehen. Sie unterstreichen die Persönlichkeit des Bewerbers und runden damit das Bewerberprofil ab.

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